21.10.24, 19:30:53
stavblue0815
geändert von: joehau - 24.10.24, 00:46:05
Hallo zusammen,
dieses Seitengewehr habe ich als "Pionier Seitengewehr K98, Säge, Einrast gängig. um 1938" erworben. Nach meiner Vermutung handelt es sich aber um ein Eigentumsseitengewehr aus dem Zeitraum um den ersten WK nach dem Muster des kurzen SG 98: Das SG besitzt mit drei Nieten genietete gepresste Ledergriffschalen (Bild 3 bis 7), eine Eisenmontierung (Rostnarben Bild 8) und ein interessantes Herstellerlogo von
Carl Eickhorn (Bild 9):
Das Herstellerlogo von Carl Eickhorn mit den beiden Rücken an Rücken sitzenden Eichhörnchen spricht meiner Meinung nach für einen früheren Zeitraum:
Nach Quellen
hier in diesem Forum kommt der Zeitraum vor 1922 in Betracht. Dieser Herstellerstempel wurde auch
hier im Militaria-Fundforum ausgiebig besprochen und die Registrierung dieses Logos auf 1906 datiert; dort wurde dieses Modell in diesen Zusammenhang auch schon genannt. So bleibt der nach diesen Quellen recherchierte Herstellungszeitraum zwischen 1906 und 1922.
Es hat außer dem Herstellerzeichen von Eickhorn keinerlei Stempel (z.B. Bild 10). Ansonsten ähnelt es auch wegen seiner Form sehr dem kurzen SG 98.
Laut John Walter diente das kurze SG 98 bei vielen Herstellern wegen seiner gefälligen Ausführung als oft gefragtes Muster für Eigentumsseitengewehre. So John Walter in seinem Werk „Das deutsche Bajonett“ auf Seite 76, 3. Absatz:
„Wegen seines besonders gefälligen Aussehens nahmen viele Messerschmiedefirmen das kurze SG 98 als Muster für sogenannte Eigentumsseitengewehre, die nur außer Dienst getragen werden durften.“
Und weiter auf Seite 76, 4. Absatz:
„Obwohl es auch Offiziere gab, die mit Vorliebe einen Sturmangriff mit dem Degen in der Hand führten, war im Grabenkrieg des Ersten Weltkrieges der Offiziersdegen als Waffe wertlos geworden. 1915 wurde das Ablegen des Degens befohlen. Viele Offiziere trugen nun ein Seitengewehr oder Grabendolch. Das kurze SG 98 stand in einer gefälligeren Ausführung als das Dienstmuster käuflich zur Verfügung und erfreute sich größter Beliebtheit. Viele der Eigentumsseitengewehre der Reichwehr- und der Wehrmachtszeit haben das kurze Seitengewehr 98 zum Vorbild.“
Nachfolgend kommen dann noch Bilder von der Säge und dem Scheidenmund. Ich halte das Stück entgegen den Verkäuferangaben für ein authentisches Eigentumsseitengewehr aus dem oben genannten Zeitraum, was auch meinem Sammelgebiet zeitlich entsprechen würde, aber ich bin freilich kein Fachmann, sondern ein Anfänger. Daher bin ich jetzt gespannt, was die Fachleute sagen.
Beste Grüße
Ferdinand
21.10.24, 19:32:28
stavblue0815
Hier noch Bilder von Säge und Scheidenmund.
21.10.24, 20:07:30
Josef
Du hast alles wesentliche geschrieben.
Ergänzend wäre zu sagen, daß die genaue Bezeichnung "Extraseitengewehr" ist.
Grüße Josef
22.10.24, 12:37:20
stavblue0815
Vielen Dank Josef für Deine Antwort. Das freut mich zu hören und werde ich mir merken! :)
Beste Grüße
Ferdinand
22.10.24, 20:03:32
AndyB
geändert von: joehau - 24.10.24, 00:41:56
Der Zustand ist leider nicht besonders, aber vom Modell her
sollte es ein altes KS98 sein. Sowas wurde ab 1915 nicht mehr hergestellt,
in Extraversion koennte es noch laenger produziert sein, aber
1920 wurde die Periodengrenze sein, ich nehme an das Material
ist Stahl und ist verrostet.