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S 98/05 L15 Amberg: Fragen zu Scheidenlack und Abnahmestempeln

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12.06.25, 19:05:33

stavblue0815

geändert von: stavblue0815 - 12.06.25, 21:00:09

Hallo zusammen,

ich habe die Tage dieses bayrische S 98/05 Amberg L15 (Bild 1 und 2) mit dem berühmten runden Reinigungsloch erhalten. Leider hat man die Klinge beschliffen. Die Scheide hat jemand nach meinem Dafürhalten irgendwann nachlackiert. Dafür spricht das frische Aussehen, Farbnasen, anscheinend überlackierte Rostnarben und rote Roststellen unter dem Lack am Tragehaken (Bild 3). Also bin ich frischen Mutes mit Aceton der Scheide auf dem Leib gerückt und habe gerieben und gerieben, der Lack blieb bis auf leichte Abfärbungen fest am Körper. Also entweder hat mein Aceton die Wirkung verloren oder der Lack ist für Aceton ungeeignet. Ich hatte deshalb Aceton als Mittel der Wahl auserkoren, da ja Aceton die alten originalen Lacke nicht beschädigt.

Doch was tun, wenn der neuzeitliche Lack ebenfalls gegen Aceton immun ist? Mein Nitroverdünner würde sicherlich kurzen Prozess machen, aber er greift ja jeden Lack an. Die elektrische Bürste scheidet für mich aus – damit reinige ich gerne alte Werkzeuge, aber nicht meine Seitengewehre. Die Bürste differenziert auch nicht zwischen alten und neuen Lacken. Allerdings sehe ich jetzt bei diesem Stück keine große Gefahr hier etwaig alte Lackreste zu zerstören. Bevor ich jedoch zu härteren Maßnahmen schreite, frage ich lieber einmal mehr, als einmal zu wenig nach. So viel zum ersten Fragekomplex.

Die zweite Frage ist etwas spezieller: Ich habe natürlich Aufnahmen von den Abnahmestempeln angefertigt und zusammengestellt: Zunächst erkenne ich auf der Waffe drei unterschiedliche Abnahmestempel (Bild 4): „M“, „J“ (oder „I“) und „G“. Die „G“s finden sich auf den Schrauben, deren Muttern und dem Drücker (Bild 5). Das „J“ prangt an Parierstange und Klinge (Bild 6). Und das „M“ zeigt sich sowohl auf dem Knaufende und sehr klein auf dem Ort der Scheide (Bild7). Damit könnte die Scheide mit der Waffe stempelgleich, also zusammengehörig sein. Sehe ich das richtig?


Beste Grüße
Ferdinand
13.06.25, 17:12:02

AndyB

geändert von: joehau - 16.06.25, 15:13:52

An den L15 Stuecken ist bekannt, dass da bestimmt J,K und M inspektor stempel gab.
G an schrauben ist fuer mich fraglich, und kann teoretisch spaeter angebracht sein,
andere griffschalenschrauben oder bei der abaenderung von S98/05 aA zu nA koennte das
geschehen sein, also feuerschutzblech angebracht. Ob die scheide passt, kann ich nicht
sagen, weil da sehen ich keine stempelung am Haken and mundstueck ?
Theoretisch koennte es passen als M am Ortknopf? Der inspektor stempel am haken
ist wohl unter farbe.
Wenn da syntetische oder oelfarbe benutzt wurde, machst Du da mit aceton oder nitro
verduenner wohl nichts.
15.06.25, 00:11:34

stavblue0815

geändert von: joehau - 16.06.25, 15:17:53

Vielen Dank AndyB: Nitroverdünner und Terpentinersatz haben auch tatsächlich die Waffen gestreckt.
Dann eben Beize und händisch mit Messingdrahtbürste. Das Ergebnis: Weder auf dem
Scheidenmundblech, noch auf dem Tragehaken findet sich ein Stempel. Dafür stelle
ich noch einmal ein schönes Foto von dem Stempel am Ort der Scheide ein: den Stempel
habe ich nicht gebeizt.

Anbei noch ein Foto vom Drücker: ich sehe da ebenfalls ein „G“.

Beste Grüße
Ferdinand
15.06.25, 09:03:07

AndyB

geändert von: joehau - 16.06.25, 15:17:01

Am Haken koennt M schwach zu sehen sein, das Mundstueck ist ohne inspektor stempel,
teoretisch koennte ein reparatur sein.
Ja kann sein es ist ein G Stempel an der druecker mutter, fuer G habe ich keine Unterlagen
von Amberg L15 Stuecken, aber wie gesagt, es koennte bei ueberholung von aA model zu nA
geschehen sein, wie auch die montur von griffteilen hat jemand anderes realisiert und die
endabnahme schon der inspektor mit M Nachnahme.
 
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