12.02.09, 18:40:12
laudan1914
hallo!
ich habe mir dieses seitengewehr gekauft.
basis war eindeutig ein bayrischer grenadiersäbel aus der napoleonischen zeit (+- 5 jahre), nun scheint dieser aber später durch entfernung des griffbügels und kürzung der klinge zu einem faschinenmesser mit ähnlichen maßen denen des preußischen faschinemessers 1852. dies ist auch durchaus kein einzelstück, ich habe in den letzten paar monaten einige gesehen.
also, irgendwer eine idee? :confused: :D
12.02.09, 19:11:14
ulfberth
geändert von: ulfberth - 13.02.09, 10:23:47
Hallo Laudan1914,
Es handelt sich hierum dem Säbel der bayerischen Füsiliere bzw. Grenadiere - nach französischem Vorbild - von 1794. Durch die Klingengravur MJK also nach der Königskrönung von Max Josef [Maximilian IV. (I.) Joseph] von 1806.
In der mir zu Verfügung stehenden Literatur finde ich nichts, was auf eine offizielle und im größeren Rahmen durchgeführte Aptierung der Gefäße hinweist.
Da Bayern das Seitengewehr U/M nicht verwandte, erscheint mir eine diesbezügliche Anpassung auch nicht logisch. Ähnliches würde ich auch bei Bürgerwehren, Schützenvereinen u. ä. unterstellen, da sich dort der original belassene Säbel einfach besser gemacht hätte.
Denkbar wäre evtl. noch die Feuerwehr. Aber gerade in diesem Bereich wurden häufig Hirschfänger mit Sägerücken bevorzugt.
Ein solches Seitengewehr, das ich vor Jahren einmal hatte, war am Übergang Parierstange / Bügel angebrochen. Ob dies nun eine "Sollbruchstelle" dieser Säbel war und daher - von wem auch immer - eine Veränderung vorgenommen wurde wäre zumindest eine, wenngleich nicht bewiesene, Möglichkeit. Evtl. würde dies auch das Vorhandensein anderer ähnlicher Säbel erklären.
Gruß
ulfberth
12.02.09, 19:22:01
laudan1914
aber bei meinem stück wurde der griffbügel entfernt (durchaus sauber) und die klinge ist ebenfalls deutlich gekürzt. darum erinnert mich das ganze irgentwie eher an ein faschinenmesser als an einen grenadiersäbel.
12.02.09, 22:47:03
ulfberth
geändert von: ulfberth - 13.02.09, 08:17:55
Ähnliches auch bei Hannover:
Siehe hier
Gruß
ulfberth