14.08.10, 19:58:25
Zietenhusar
Beim Schweißdamast handelt es sich um, mittels Schmiedekunst handwerklich hergestellte Gegenstände (Klingen etc.), denen man verschiedene Muster geben kann. Genannt werden können hier u.a. die kleinen und großen Rosen (im Bild).
Schweißdamast unterscheidet sich vom Ätzdamast durch seine Oberflächenstruktur. Er sieht aus, wie schindelartig übereinander liegende, farblich abgesetzte Schichten.
14.08.10, 20:07:06
Zietenhusar
Die Muster (Rosen etc.) zeigen sich beim echten Damast ausschließlich an den breiten, den Augen besser erfassbaren Seiten der Klinge, also terz- und quartseitig.
Die schmalen Seiten der Klinge, also Klingenrücken (siehe Bild) und Unterseite der Fehlschärfe, zeigen dagegen die produktionsbedingt übereinanderliegenden Lagen der verwendeten Stahlsorten. Wer schon einmal einen Baumstamm oder Baumkuchen vertikal
und horizontal durchschnitt, versteht den Aufbau von echtem Damast.
14.08.10, 20:11:50
Zietenhusar
Die Muster von echtem Damast setzen sich ebenfalls in und auf allen nachträglich eingefügten Zierätzungen oder Gravuren, also an allen tiefer oder höher liegenden Flächen, wenn auch entsprechend schwächer, fort (siehe Bilder).
Schleift man echten Damast blank, macht ihn also unsichtbar, kann er jederzeit durch entsprechende Säurebehandlungen wieder sichtbar gemacht werden.
14.08.10, 20:21:16
Zietenhusar
In der Regel wurden in Deutschland gefertigte Echtdamast-Klingen mit der Aufschrift "Aecht Damast" versehen.
17.08.10, 23:02:39
infanterieoffizier
Schöne Fotos;-)
18.08.10, 11:23:28
thüringer
Hallo,
schöne Bilder vom echten Damast, ein wirklich schönes Stück.
Meiner Meinung nach wurde die Klinge zweimal geätzt. Das erste Mal brachte die Damaststruktur hervor, danach wurde die Deckschicht (Ätzgrund) für die Schrift und das Panel aufgetragen und nochmals geätzt.
Wäre die Klinge nach dem Polieren gleich mit Ätzgrund versehen worden und danach geätzt, wäre die Damaststruktur nicht im Panelgrund zu erkennen.
Was meint Ihr dazu?
Tschüß
Roland
25.08.10, 23:12:14
limone
Zu den unterschiedlichen Damast-Arten findet sich auch einiges in diesem Beitrag:
Hier klicken.
Grüße
Carsten
27.08.10, 00:38:27
infanterieoffizier
Danke...leider ist das letzte Bild dort zu unscharf um die Strukturen genau zu erkennen
27.08.10, 07:07:27
Zietenhusar
An dieser Stelle möchte ich auf die im Eickhorn-Katalog auf den letzten Seiten gezeigten Klingenstrukturen hinweisen
>>HIER klicken<<. Die Bilder sind
etwas größer.
08.11.10, 20:37:14
Pauker
EISENHAUER DAMASTSTAHL
soll sich unter vernickelten Klingen befinden. Daher werde die Vernickelung,
so ein sammelnder Händler, z.Zt. von vielen Blankw. entfernt.
Dagegen spricht folgendes:
– Damaststahl ist rostanfällig (siehe Damast-Küchenmesser)
und deshalb, so könnte man vermuten, wurde der Damast mit einer
Nickelschicht überzogen
– Vernickelung war neu und attraktiv, glänzte, lief nicht an und rostete nicht.
(siehe Präzisionszeichengeräte: vom Messing zur Vernickelung).
Im Brockhaus von 1911 wird unter Damast der Beruf des Damaszierers,=
Graveurs, Ätzers genannnt. Entsprechend könnte mit der Bezeichnung
EISENHAUER DAMASTSTAHL auf einer vernickelten und tiefgeätzten Klinge
auch gemeint sein, dass der Eisenhauer Stahl zum Tiefätzen (mit entsprechenden
Motiven) genutzt wurde. Demzufolge muss unter der Vernickelung nicht
zwingend eine Damaststruktur auftauchen.
"EISENHAUER" als Stahl-Qualität, nämlich Schweißverbundstahl statt Gußstahl
spricht für sich.
Ein Damastschmied hält gegen das Argument "rostender Damast", dass der Damaststahl um 1900 aufgrund seiner Zusammensetzung mit heutigem "rostfreien" Stahl zu vergleichen sei....
Ich verweise auf die Erfahrung mit heutigen Damast-Küchenmessern.
Extrem leicht rostend. Suum cuique.
Gruß Pauker