Petition Deutsch ins Grundgesetz
16.12.10, 01:12:51
Freizeitpreuße
geändert von: limone - 16.12.10, 02:04:15
Auch wenn es nicht zum Thema Blankwaffen gehört, so geht es uns doch alle etwas an. Um die weitere Verwahrlosung unserer Sprache durch Denglisch zu verhindern, bitte ich um Beachtung und Unterstützung für die folgende Sache:
Petition Deutsch ins Grundgesetz
Der Verein Deutsche Sprache e.V. (VDS) und der Verein für deutsche Kulturbeziehungen im Ausland (VDA) haben beim Deutschen Bundestag eine Öffentliche Petition eingereicht, um Deutsch als Landessprache im Grundgesetz festzuschreiben. Die Petition steht seit dem 7. Dezember auf den Netzseiten des Bundestages (epetitionen.bundestag.de Nr. 15500), die Mitzeichnungsfrist endet am 19. Januar 2011.
„Der Zuspruch zu unserer Forderung nach Deutsch ins Grundgesetz ist nach wie vor riesig“, sagte der VDS-Vorsitzende Walter Krämer. „Deswegen geben wir den Bürgern mit dieser Petition die Möglichkeit, selbst über die Stellung der deutschen Sprache abzustimmen.“
Mehrere Zehntausend besorgte Sprachfreunde haben sich in den vergangenen Wochen bereits schriftlich zur Bekräftigung dieser Forderung an die Abgeordneten des Bundestags und an den VDS gewandt. Allein auf eine Umfrage der BILD-Zeitung im November hatten über 40.000 Menschen per Brief oder Fax ihre Zustimmung bekundet, „die mit Abstand größte Resonanz“, so Krämer, „die irgendeine unserer Aktionen jemals hatte.“
VDS und VDA fordern eine Ergänzung des Artikels 22 Grundgesetz um den Satz „Die Sprache der Bundesrepublik ist Deutsch“. Am 9. November 2010 hatten Vertreter beider Vereine 46.000 unterstützende Unterschriften an Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert übergeben.
Hier ist die Seite:
>Hier klicken<
Edit limone 16.12.10 02:01
16.12.10, 01:19:00
Freizeitpreuße
geändert von: limone - 16.12.10, 02:03:51
Hm, irgendwie habe ich gerade Schwierigkeiten diesen Link/Verweis einzusetzen. Vielleicht kann ja jemand mal helfen. :)
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Edit limone 16.12.10 02:02
16.12.10, 02:27:08
limone
geändert von: limone - 16.12.10, 11:51:56
Stoppt die Sprachpanscherei!
Stoppt Denglisch!
Bewahrt die Sprache der Dichter und Denker!
"Paradeanzug, großes Ordensband über dem Paletot."
(Einladungskarte zum Feldgottesdienst im Dom zu Berlin anlässlich der Hundertjahrfeier der Erhebung Preußens und der Befreiungskriege am 10. März 1913.)
πάντα ῥεῖ
(Ich weiß, auch nicht deutsch, aber auf einem humanistischen Gymnasium kam ich nicht dran vorbei...)
Ich denke, Sprache ist ein verbindendes Element (Teil), das sich den gesellschaftlichen Gegebenheiten, so auch der wachsenden Mobilität (Bewegung) anpasst. Meiner Meinung nach spricht nichts dagegen, diese Entwicklung laufen zu lassen, ohne künstliche Barrieren (Sperren) aufzubauen. Das bedeutet ja nicht, dass man seine Geschichte vergisst.
Mein Schwiegervater (Jahrgang 1929) erzählt immer wieder gern die Geschichte aus großer Zeit vom "Viertopfzerknalltreibling" (4-Zyl.-Ottomotor) und den Begriff "Schokoladenhohlkörper in Eierform", nur um das Wort "Ostern" zu vermeiden, habe ich auch schon mal gehört...
Gefallen will mir das alles nicht so richtig. Da liegt mir eher die Zillesche Berliner Schnauze: "Nee, da wernse hier nich fündich, die wohnt wiesawie jejenüba!" :D
"Alles klar, Alter?" (Um das mal in reinstem Deutsch auszusprechen. ;) )
Grüße
Carsten
16.12.10, 11:08:45
RAO
VDS und VDA fordern eine Ergänzung des Artikels 22 Grundgesetz um den Satz
„Die Sprache der Bundesrepublik ist Deutsch“.
Grandios, vor allem wenn man den inneren Sinn des geforderten Satzes analysiert. :D
Nichts für ungut, aber in Anbetracht der fortschreitenden Globalisierung ist eine solche Forderung doch eher lächerlich. In ein paar Jahrzehnten dürfen wir zufrieden sein wenn wir gemeinsam englisch sprechen und nicht chinesisch oder russisch.
Ist aber nur meine kleine und bescheidene Meinung, also bitte nicht zuuu ernst nehmen.
Gruß Mike
16.12.10, 21:56:13
Freizeitpreuße
An alle Denglisch-Benutzer: Die Erklärung der Problematik des Denglischen findet ihr alle auf www.vds-ev.de und www.bfds.de
Ich will hier keine wilde Diskussion anfangen - die führe ich an anderer Stelle bereits zu Genüge. :D
17.12.10, 20:56:05
limone
geändert von: limone - 17.12.10, 21:47:07
Weißt Du, es gibt immer Übertreiber in allen Richtungen.
"
Theremouth CS"
muss nicht zwingend sein.
"Dortmund Hbf"
passt schon.
Aber wer heutzutage nicht eine Flätträit mit Feierwohl - unverzichtbar, wenn man eine Houhmpäitsch pflegt - hat, ist anäibel tuu follou se Mäinstriehm on Noutbuck. Internettmäßig gesehen. :D
(Aber wer heutzutage nicht einen Dauervertrag mit Schutzfunktionen - unverzichtbar, wenn man einen eigenen Netzplatz pflegt - besitzt, kann der Hauptsrömung mittels Merkbuch nicht mehr folgen. Das weltweite Zwischennetz betrachtend gesehen.)
Das mag jetzt etwas merkwürdig klingen, aber als schöpferisch/künstlerisch tätiger Mensch macht es Freude, an Gedankenmodelle zunächst spielerisch heranzugehen.
Grüße
Carsten
03.01.11, 19:21:11
Freizeitpreuße
Ich hatte die Hoffnung, in einem Forum von Geschichts- und Kulturfreunden auch ein paar Freunde der Deutschen Sprache zu finden. Irre ich mich?
04.01.11, 18:20:48
limone
geändert von: limone - 04.01.11, 19:18:07
Sicher, keine Frage. :)
Mit meiner Heimatsprache, mit der ich aufgewachsen bin, verbindet mich selbstversändlich viel (Hast Du schon einmal einen Kasseläner sprechen hören? :D ).
Aber wie alles im Zuge der Zeit, verändert sich auch die Sprache.
Daher denke ich, es wäre ein Fehler, hier zu konservativ zu sein - warum, wenn doch alles fließt, etwas festschreiben wollen? Evolutionär hat nur das überlebt, was sich veränderten Rahmenbedingungen angepasst hat.
Das heißt ja nicht: "Abschaffen!",
sondern eher: "Locker in der Hüfte bleiben!" :)
Herzliche Grüße von einem Freund des schönen Wortes:
Carsten
Nachsatz:
Ich dachte, Du wolltest hier kein Streitgespräch ("wilde Diskussion")? ;)
www.vds-ev.de und www.bfds.de habe ich zur Kenntnis genommen.
04.01.11, 20:53:31
Freizeitpreuße
@Limone: Danke für deine Rückmeldung. Ich wünschte, ich könnte ebenso hoffnungsvoll in die Zukunft sehen wie du.
04.01.11, 21:17:17
limone
geändert von: limone - 04.01.11, 23:51:10
...wenn doch alles fließt...
Ik gihorta ðat seggen,
(Ich hörte sagen,)
ðat sih urhettun ænon muotin,
(dass zwei Krieger allein aufeinanderstießen,)
Hiltibrant enti Haðubrant untar heriun tuem.
(Hildebrand und Hadubrand zwischen ihren beiden Heeren.)
...
[Deutsche Handschrift aus Fulda (Hessen) um 835]

(WIKI)
Back to the roots (= Hommage an den sprachlichen Zeitgeist):
Es gibt eine "Out Of Africa"-Theorie, auch das Zweistromland oder der "Arabische Halbmond" waren als "Wiege der Menschheit" in der Diskussion; "Out Of Germany" habe ich in diesem Zusammenhang noch nicht gehört
1).
Die Menschheit mag einen gemeinsamen Ursprung haben; sie hat sich jedoch mangels hinreichender Kommunikations- und Mobilitätsvehikel über Jahrtausende auseinanderentwickelt.
Warum soll sie das Trennende, das aus diesem Manko entstanden ist, jetzt, zu einer Zeit, wo sie wieder näher zusammenrückt, nicht endlich überwinden? Sprache ist nur
ein Element, aber nicht das Unwichtigste: Miteinander reden ist die Grundlage gegenseitigen Verständnisses.
Wie man in den letzten Jahrtausenden vornehmlich Meinungsverschiedenheiten "sprachlos" versucht hat, beizulegen, weiß der Blankwaffensammler.
Der Duden folgt dem "deutschen Volksmund" in weise gewähltem Abstand - soll er vom Normungsinstrument für den status quo zum "Hexenhammer" zur Durchsetzung "deutscher" Sprache mutieren? Wer soll denn definieren, was "Deutsche Sprache" ist und sein wird, wenn nicht die Menschen, die hier miteinander reden und versuchen, ihre Gedanken in situationsbezogen verständliche Worte zu kleiden?
(Von der Sinnhaftigkeit sprachlicher Reglementierung einmal abgesehen: Regeln, deren Umsetzung man mit vertretbarem Aufwand nicht durchsetzen kann, sollte man per se nicht aufstellen.)
Egal, was wir denken, meinen und tun: Sprache besitzt ein immanentes dynamisches und nur bedingt beeinflussbares Eigenleben.
Wie es weitergehen wird? - Die Zukunft wirds weisen, fernab jedweder Festschreibung oder politischer Willensbekundung.
Ich persönlich neige dazu, unter Wahrung eigener Gewohnheiten und Interessen, das Verbindende zu betonen und zu fördern; dies hat mit Selbstverleugnung nichts zu tun (Vgl.: "Ehegemeinschaft" :D ).
Herzliche Grüße
Carsten
________________________
1) Ich weiß, das ist übelste Polemik, aber "ins Unreine" gesprochen und nicht bös gemeint. :)