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Biberacher Hirschfänger

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01.02.11, 13:11:56

ulfberth

geändert von: ulfberth - 01.02.11, 13:12:50

Ein aufpflanzbarer Hirschfänger aus Biberach.

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Gruß

ulfberth
01.02.11, 19:48:37

Kemira

Hallo Rolf,
das ist wirklich ein tolles Stück. Danke für's zeigen.

Gruß

Karl-Heinz
01.02.11, 19:54:43

Zietenhusar

Schließe mich Karl-Heinz an, prima Stück!

Gruß,
Thomas
02.02.11, 10:07:56

ulfberth

Hallo Karl-Heinz!
Hallo Thomas!

Leider ist es so, daß das Stück mehr Fragen aufwirft, als beantwortet. Nichts Genaues weiß man nicht! Ob nun Maier oder Vollmer, jeder stochert im Nebel herum und äußert eine Theorie. Ich kann mich in der Unwissenheit den beiden nur anschließen.

„Kommunale Förster“ erscheint mir eher ein Schnellschuß zu sein. Keine Ahnung wie viele – wenn überhaupt – es Mitte des 19ten Jahrhunderts davon im Bereich Biberach überhaupt gab. Vom Bauchgefühl her würde ich einfach einmal „maximal eine Handvoll“ vermuten. Und dafür ein aufwendiges eigenständiges Modell? Jeder normale Hirschfänger wäre in Herstellung und Anschaffung für die Stadt Biberach günstiger gewesen – und hätte den gleichen Zweck erfüllt.

Ähnlich verhält es sich mit der Bürgerwehr. Vollmer, ja aus der Ecke stammend, hatte auch sein Problem in Biberach Büchsen oder Stutzen nachweisen zu können. Die gezogenen Waffen der Berittenen dürften weniger ins Bild passen.

Eine ähnliche Waffe mit einem solchen Aufpflanzmechanismus ist mir bisher nicht begegnet. Vom Bauchgefühl her denke ich hier eher an eine Kleinauflage. Vielleicht sogar eher an ein Muster, als ein Modell!

Andererseits wurden um diese Zeit herum auch recht aufwendige Waffen für Bürgerwehren gefertigt. Ich erinnere nur einmal an die Berittene Bürger-Ehrengarde auch Wiesbaden.

Wie man sieht, ist eine wirklich eindeutige Zuordnung problematisch.

Gruß

ulfberth
02.02.11, 14:27:18

Michael04

Hallo Forum,
ein wunderschönes Objekt ! Glückwunsch.

Noch ein "paar" anmerkungen zu Biberacher Bürgerwehr.

Die erste urkundliche erwähnung erfolgte 1599.
"Gesellschaft des Büchsenschießens"
Eine Verordnung zum Seitengewehr und bewaffnung erfolgte 1610
von Baron Hans Ludwig von Ulm.
1806 kam Mittelbiberach zum Königreich Württemberg und der Bestand des Bürgermilitärs verboten.
Doch in Mittelbiberach wurde noch ein zuwachs festgestellt.
Die finanzielle Basis hatte nun die Rosenkranzbruderschaft übernommen.
"Corbis Christi Wehr" geworden war es denoch sehr mühevoll
verschiedenste Ausrüstungsstücke zu ersetzen und die Truppe am Leben zu erhalten.
1817 wurde das Schützenhaus verkauft und es ist davon auszugehen das die Schützenbruderschaft aufgelöst wurde.
Doch 1819 von Johann Georg Ackermann neu gegründet "Corpois-Christi-Militär"
Die hat auch gelegentlich Polizei Dienste versehen in jener Zeit.
Zur Truppenstärke laut Bericht an das Kgl. Oberamt
das 2 Kirchen-Milizen bestünden.
Mittelbiberach und Biberach.
In Biberach heiße Sie Grenadierkompagnie.
4 Offiziere und 45 Mann
Mittelbiberach Militärkompagnie
1 Hauptmann 1 Leutnant 42 Soldaten
Die Ämter haben nicht die Kosten getragen sondern eine Stifftung aus Rosenkranzbrüdern und Schultheiß der dirigierendes Mitglied war.

Ich Denke das der gezeigte HF.evtl.aus "früherer" Zeit stammt als 1848 /49 und das hier "erprobt" oder ein gutbetuchter Bürger"Seine" vorstellung von Blankwaffe realisiert hat,was auch anzudenken wäre das ER als ein "verkaufsförderndes Muster"eines Blankwaffen Herstellers in geringer Stückzahl in Umlauf gebracht wurde.
Wie gesagt,persönliche Meinung.
Die vorherigen ausführungen Stützen auf das Buch "Bürger im Bunten Rock.
Grüße Michael
03.02.11, 00:03:36

ulfberth

geändert von: ulfberth - 04.02.11, 10:14:43

Moin Michael,

eine kleine Anmerkung zu Deiner Abhandlung über das Bürgermilitärkorps der Gemeinde Mittelbiberach. Beide Korps (auch das der Stadt Biberach) entsprachen zu diesem Zeitpunkt mehr einer katholischen Ehrengarde als einer militärischen Bürgerwehr.

Auch läßt der vom Korps für das Buch erstellte – und von Dir nur sehr verkürzte – Text eine andere Bewaffnung und Uniformierung für die fragliche Zeit vermuten. Hier lag der Schwerpunkt (Wunsch) bei einer Uniformierung als Grenadier mit Bärenfellmütze, Gewehr, Bajonett und Infanteriesäbel. Und die „gut betuchten Bürgern“? Der von Dir zitierte Text spricht eher von erheblichen Finanzierungsproblemen! Vor allem auch, da die königliche Regierung sich weigerte, für eine kirchliche Paradeformation Ausrüstung, Waffen und Gelder zu bewilligen.

Gruß

ulfberth
03.02.11, 00:24:29

Michael04

geändert von: Michael04 - 03.02.11, 00:24:51

Dank Dir Ulfberth,
schön das der Text gezeigt wird.
In den nächsten Tagen kommt noch ein Schützen HF von Eickhorn,konnte ich soeben erwerben.

Das gezeigte Stück ist aber vom aufpflanzmechanismus bis hin zur ausführung in meinen Augen herausragend aus dieser Zeit.
Ist den keinerlei abbildung auf alten Zeichnungen als diesen
HF.zu erkennen?
Oder eine Techn.Beschreibung erhalten seitens der Hersteller oder der Verwaltungen?
Grüße Michael
 
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