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Frage zu einer Bestempelung W.R.i.M.1.82 ==> Württembergische Reserve Inf.-Mun. Kolonne Nr.1

original Thema anzeigen

30.11.11, 17:18:07

olgaulan

geändert von: joehau - 15.10.21, 19:56:23

Hallo,

benötige mal wieder eure Hilfe bei der Bedeutung einer Stempelung. Er befindet auf
dem Korb eines württembergischen Kav. - Säbels. Bilder kann ich leider keine einstellen,
da der Säbel noch nicht in meinem Besitz ist - aber bald. :p

" W.R.i.M.1.82 "

30.11.11, 18:21:08

ulfberth

Dürfte die Württembergische Reserve-Infanterie-Munitionskolonne Nr. 1 sein.

Gruß

ulfberth
30.11.11, 18:43:01

olgaulan

geändert von: joehau - 15.10.21, 19:57:27

Danke erst mal für eure schnellen Antworten !

Infanterie? An einem Reitersäbel M1859 ?
An Munitionskolonne hab ich auch schon gedacht, aber die wird doch
normalerweise immer im Zusammenhang mit dem Stempel des Armeekorps verwendet?

Bin doch noch an ein Bild gekommen.
30.11.11, 19:28:06

Gottscho1914


Hallo,

siehe auch hier

Gruß Jens
30.11.11, 19:43:20

olgaulan

geändert von: joehau - 15.10.21, 19:47:31

Hallo Jens,
Danke für deine Mühe. Kann man die Stuttgarter Stempelvorschrift irgendwo einsehen?
Würde mich sehr interessieren.

Deine Erklärung ist ohne Zweifel schlüssig, aber wie eine Infanteriebezeichnung auf
einen Kav-Säbel 1859 gekommen ist, ist schon fragwürdig und ein kleines "i" für die
Bezeichnung Infanterie ist doch auch ungewöhnlich.

grüßle olgaulan
30.11.11, 19:57:44

Gottscho1914


Hallo olgaulan,

es gibt ein interessantes Buch über Stempelvorschriften

Albrecht Wacker ,Joachim Görtz "Handbuch Deutscher Waffenstempel - auf Militär - und Diensthandwaffen 1871-2000"
ISBN 3-932077-10-5 für 69,-EUR

Kann Dir dieses Buch nur empfehlen .

Gruß Jens
30.11.11, 20:21:09

olgaulan

habs gerade bei Amazon bestellt!
01.12.11, 02:23:45

limone

geändert von: limone - 01.12.11, 10:35:21

Hinweise zur deutschen Formationsgeschichte von Polizei und Armee sowie zu Blankwaffen und Truppenstempeln findet man auch online bei Rolf Selzer.
Für den Blankwaffensammler besonders interessant:

Teil 2: Blankwaffen der Kaiserzeit


Grüße

Carsten
01.12.11, 17:56:40

ulfberth

geändert von: ulfberth - 03.12.11, 14:48:19

Zitat von olgaulan:
... Infanterie? An einem Reitersäbel M1859 ? ...


Das hier angesprochene Buch von Görtz/Wacker ist sicherlich ein interessantes Nachschlagewerk. Ich will jetzt hier nicht dessen Fehler auflisten. Bei solch einem Umfang ist es völlig natürlich, daß wer solche sucht auch welche findet.

Die Crux des Buches liegt leider darin, daß ohne ein militärgeschichtliches und formationstechnisches Fachwissen der Leser in vielen Fällen die Informationen nicht auswerten kann.

Und genau dann landen wir beispielsweise - wie auch hier - bei der Frage nach einem Reitersäbel bei der Infanterie.

Aber, hatte ich geschrieben Infanterie? Es war die Rede von einer Infanterie-Munitionskolonne.

Wir haben es also Versorgung und nicht mit Kampf zu tun. Also Formationen, welche wie in diesem Fall Munition nach vorne zu transportieren hatten. Bei denen Ausrüstung und Bewaffnung nicht auf dem neuesten Stand sein mußten und bei denen kaum direkte Kampfhandlungen zu erwarten waren.

Die württembergische Kavallerie trug 1914 den alten Reitersäbel längst nicht mehr, sondern war längst mit dem KD bewaffnet. Natürlich wurden außer Dienst gestellte Waffen nicht entsorgt, sondern einer weiteren Verwendung zugeführt. Also z. B. beim Train und den Kolonnen. Diese Soldaten mußten bewaffnet sein, um sich auch bei einem Angriff ihrer Haut wehren zu können. Sie konnten sich gegen Franktireure durchsetzen, aber keine Infanterie oder Kavallerie werfen.

In diesem Zusammenhang ist Waffe und Stempel zu sehen.

Ansonsten würde ich empfehlen, den Bär erst einmal zu erlegen und hinterher das Fell zu teilen. Solche Beiträge zu laufenden Auktionen geben auch Mitbietern wertvolle Hinweise.

Gruß

ulfberth
 
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