Schwerer Luxussäbel mit Frage zum Träger.
20.07.12, 11:59:23
dragoner08
Hallo,
in meinem Besitz befindet sich seit einiger Zeit dieser übergroße, schwere Säbel der kaiserlichen Marine in Luxusausführung.
In der mir zugänglichen Literatur wird ein solcher Säbel immer wieder als Ausführung für "höhere Offiziersränge" beschrieben. Und in der Tat, meinen Nachforschungen zufolge deckt sich diese Aussage auch mit meinen eigenen Erkenntnissen.
Obwohl ich mir im Klaren darüber bin, dass die Anschaffung eines solchen Stückes auch durch einen niederen Dienstgrad (Selbsteinkleider und auf eigene Rechnung beschafft, je nach finanziellen Möglichkeiten) erfolgt sein könnte, glaube ich nicht so recht daran.
Alle mir bekannten Stücke dieser speziellen Art mit eindeutigem Personenbezug entstammen alle samt von Trägern mit den höchsten Dienstgraden der kaiserlichen Marine.
Im Umkehrschluss konnte ich keinerlei faktischen Beweis dafür ausfindig machen, welcher gegen diese Aussage spricht.
Rein theoretisch wäre es selbstverständlich möglich gewesen, wie bei den schweren Dolchen der Marine eben auch, dies ist auch eindeutig nachweisbar, dass untere Dienstränge, welche in den Ranglisten nicht erfasst sind ein solches Stück getragen haben könnten.
Leider ist es mir bisher nicht gelungen, über die Ranglisten etwas über den Träger, welcher auf der Klinge vermerkt ist, in Erfahrung zu bringen.
Allerings bin ich skeptisch gegenüber der Aussage, dass die EINIZGE plausible Begründung dafür sein kann, dass der Träger nicht in den Ranglisten zu finden ist, weil dieser einen niederen, in den Ranglisten nicht erfassten Dienstgrad inne hatte.
Vielleicht hat hier ja noch jemand eine andere Idee oder kann mir gar mit dem Trägernamen weiterhelfen ?
Gruß Dragoner08
20.07.12, 12:02:56
dragoner08
Weitere Bilder !
20.07.12, 12:05:58
dragoner08
Und noch mehr.
20.07.12, 12:09:01
dragoner08
Und der Rest.
20.07.12, 21:40:02
infanterieoffizier
Also erst einmal ist das ein Traumstück, einer der besten Marinesäbel die ich je gesehen habe.
Also an einem Realstück (IOD89, Luxusversion, Damast, etc.), bei dem mir ein Forumsmitglied bei der Identifikation helfen konnte, gab es Unteroffiziere im Portepee-Rang, die das Recht hatten Offizierswaffen zu tragen. Diese finden sich jedenfalls bei der Infanterie nicht in den Ranglisten.
Ansonsten was ist mit denen, die ihr Offizierspatent erhalten haben, aber dann nicht weiter gedient haben? Auch die dürftend as Recht gehabt haben, eine solche Waffe zu tragen.
Beie Fälle setzen natürlich den entpsrechenden Geldbeutel für den Kauf eines solchen Säbels voraus.
20.07.12, 23:50:09
dragoner08
Hallo Infanterieoffizier,
das ist absolut richtig was du schreibst. Ich hatte das ja ebenfalls auch selbst schon angemerkt im meinem Ursprungsbeitrag.
Hier kommt aber der Umstand hinzu, dass diese Art von Säbeln in der Literatur als Stücke für höhere Offiziersdienstgrade beschrieben sind.
Gut ok, es handelt sich um amerikanische Autoren, dessen Publikationen so manchesmal mit Vorsicht zu genießen sind.
Allerdings decken sich die dort getroffenen Aussagen auch mit meinen eigenen Erkenntnissen und es könnte tatsächlich stimmen.
Daher lautet meine Frage auch, ob es sich vielleicht um einen hohen Beamten der Marine handeln könnte oder ähnliches, welcher eben nicht in den üblichen Ranglisten Erwähnung fand ?
Gruß Dragoner08
21.07.12, 05:37:59
Zietenhusar
Hallo dragoner08,
vielleicht bekommt jemand etwas über den auf der Klinge vermerkten Namen heraus. Wobei sich mir die Frage stellt, heißt der Name
Werk oder
Weck?
Gruß,
Thomas
PS: Es empfiehlt sich grundsätzlich die Anschaffung deutschsprachiger Literatur zum Thema Marine-Blankwaffen.
21.07.12, 11:03:57
dragoner08
Hallo Thomas,
also ich lese da F. Werk.
Die deutschsprachige Litertur von Stefanski besitze ich. Leider wird auf die schweren Stücke nicht sonderlich eingegangen.
Er ist auch der Ansicht, dass ein solches Stück durchaus von einem niederen Dienstrang, welcher nicht in den Ranglisten angeführt ist, getragen wurde.
Meine Frage ist aber, ob es auch noch andere Möglichkeiten gibt.
Gruß Dragoner08
21.07.12, 11:47:09
Schwertfeger
...
In der mir zugänglichen Literatur wird ein solcher Säbel immer wieder als Ausführung für "höhere Offiziersränge" beschrieben. Und in der Tat, meinen Nachforschungen zufolge deckt sich diese Aussage auch mit meinen eigenen Erkenntnissen.
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Obwohl ich mir im Klaren darüber bin, dass die Anschaffung eines solchen Stückes auch durch einen niederen Dienstgrad (Selbsteinkleider und auf eigene Rechnung beschafft, je nach finanziellen Möglichkeiten) erfolgt sein könnte, glaube ich nicht so recht daran...
Hallo Dragoner08,
es bestreitet keiner, dass höhere Dienstränge eher die finanziellen Möglichkeiten hatten, sich solch eine Luxuswaffe zu kaufen und dies auch taten.
Allerdings kauften auch weniger gut betuchte Personen sich solch eine Waffe oder bekamen sie zu einer passenden Gelegenheit geschenkt. Wenn Dein Glaube dafür nicht ausreicht, kann Dir keiner in diesem Forum helfen.
Das Problem könnte sein, dass sich nur wenige in die Denkart der kaiserlichen oder königlich preußischen Zeit hinein versetzen können und daher wissen, wie damals "der Hase lief". Das lernt und versteht man nicht durch Konsum von sogenannter Sekundärliteratur - insbesondere US-amerikanisch geprägter.
Nachweise zu bringen, dass auch z. B. Leutnante, Deckoffiziere und Beamte (im mittlerer und gehobenen Dienst in heutiger Terminologie) ausgefallene Säbel führten, ist nicht schwer. Schau doch z. B. mal auf S. 63 des von Dir angesprochenen deutschen Werks.
Meine Frage ist aber, ob es auch noch andere Möglichkeiten gibt.
Ja. Einen Ansatz, der zu weiterem Nachdenken anregen könnte, findest Du in dem von Dir angesprochenen Werk ab Seite 153 und auf Seite 158.
Übrigens, die dort skizzierten Personengruppen finden sich in den Ranglisten der kaiserlichen Marine häufig bis meist nicht.
Gruß
Schwertfeger
21.07.12, 12:52:46
dragoner08
Hallo Schwertfeger,
ich danke dir für deine aufschlussreichen Info´s.
Die Informationen in der angesprochenen Fachliteratur ab Seite 153 habe ich in der Tat noch gar nicht in meine Überlegungen mit einbezogen. Ich danke dir für diesen Hinweis.
Ich möchte auch nicht mehr in dieses Stück hineininterpretieren, als die Sache selbst eigentlich her gibt.
Ich gebe aber zu, es wäre schon befriedigend, wenn man etwas zu dem Träger herausfinden könnte. Sollte das nicht möglich sein dann ist das eben so.
Gruß Dragoner08