Wer kennt diese Badischen oder Österreichischen Säbel?
23.07.12, 20:37:38
jemand
Guten Abend,
mein Name ist Patrick und ich bin neu in diesem Forum.
Ich habe 2 Säbel geerbt und habe leider keine Informationen über sie.
Durch die Recherche im Internet vermute ich, dass es sich um Badische Säbel handeln muss.
Kann mir jemand sagen, um was für Säbel es sich genau handelt?
Leider sind die Säbel verbastelt.
gruss Patrick
24.07.12, 10:45:47
jemand
Leider sind keine Stempel vorhanden. Kann es auch sein, dass es sich um Säbel aus Österreich handelt?
Ich bin um jeden Tip dankbar.
Gruß Patrick
24.07.12, 12:31:46
Zietenhusar
Hallo Patrick,
willkommen im Forum. Ich
glaube, es handelt sich nicht um österreichische Säbel, weiß es aber nicht genau.
Ich verschiebe das Thema erst einmal in "Fragen zu Blankwaffen", dort finden die Leser Deine Frage schneller.
Passen denn die Klingen exakt in die Scheiden?
Gruß,
Thomas
24.07.12, 16:35:32
jemand
geändert von: jemand - 24.07.12, 16:36:37
Hallo,
Die Klingen haben etwas spiel. Innen sind kleine lose Holzplättchen.
Die Klingen sind verchromt und nicht scharf.
Die Scheide mit den runden Manschetten scheint zweiteilig zu sein.
gruß Patrick
24.07.12, 17:50:29
corrado26
Nach Maier IOS 1856: "
Die polierte Stahlscheide besitz zwei in gebuckelten Scheidenbändern laufende Trageringe". Damit ist die eine Scheide sicherlich badischer Herkunft. Jedoch stimmt der darin steckende Säbel nicht mit den Angaben bei Maier, dort hat das Stichblatt quartseitig einen aufgebogenen Rand wie Dein Stück in der anderen Scheide. Also müsste man eigentlich Scheiden und Säbel untereinander austauschen. Möglicherweise handelt es sich beim anderen Stück um einen Württemberger?
corrado26
24.07.12, 18:22:49
olgaulan
geändert von: olgaulan - 24.07.12, 18:23:47
Hallo,
Den badischen IOS 1856 gab es mit, als auch ohne gebuckelte Scheidenbänder. Jedoch meistens mit dem badischen Wappen auf der Klinge ( was aber nicht sein muss).
Sind Irgendwelche Herstellerprägungen auf der Fehlschärfe zu sehen ?
Rein optisch würde ich bei den Säbeln aber auf Baden tippen (Die weiter unten angesetzte Biegung des Bügelgefäses im Vergleich zu den österreichischen 1861) .
corrado26 - wie bringst du das mit Württemberg in Verbindung? Mir ist kein württembergisches Model bekannt, welches mit diesen beiden Ähnlichkeit hätte.
24.07.12, 18:39:59
corrado26
Na dann lies mal bei Maier, Baden unter dem IOS 1856 und im Maier, Württemberg unter "1865" nach. Zudem habe ich diese Feststellung ja auch mit einem ? versehen!
Gruß
corrado26
24.07.12, 20:24:19
olgaulan
Hallo,
Das mit dem Fragezeichen habe ich schon verstanden.
Ich dachte dabei nur, du hättest vieleicht noch andere Literatur oder Quellen als ich.
Maier beschreibt in seiner württembergischen Puplikation nur die Anlehnung bzw Ähnlichkeit zu den österreichischen Blankwaffen wie z.B. M1859 oder 1837/70 aber auf das Model ös.1861 geht er hier nicht näher darauf ein.
In seiner badischen Puplikation schreibt Maier ,das öster. Model sei in Württemberg geführt worden, geht aber sonst nicht näher darauf ein.
Ich sammle jetzt schon seit über 20 jahren württembergische Blankwaffen und habe bis jetzt noch keinen Öst. 1861 gesehen der Anhand von Stempelungen, Wappenätzungen oder
Händlerbezeichnung Württemberg zugeordnet werden kann.
Dies hat natürlich nichts zu Sagen denn ich gehöre nich zu den Menschen die sagen. "kenn ich nicht - gibts nicht!"
Ich lasse mich gerne eines besseren belehren ! Wenn Maier ein Belegstück dafür gahabt hätte, dann hätte er das in seiner württ. Puplikation bestimmt vorgestellt.
Grüßle Bernd
25.07.12, 11:22:31
jemand
geändert von: jemand - 25.07.12, 11:37:24
Guten Morgen,
wenn ich das jetzt alles richtig verstanden habe, handelt es sich um Badische Säbel 1856.
Doch warum sind die Scheiden so unterschiedlich? Und warum gibt es keine Herstellerzeichen?
gruß Patrick
26.07.12, 09:43:26
ulfberth
geändert von: ulfberth - 26.07.12, 09:44:07
Der badische Infanterie-Offizier-Säbel wurde zuerst in der Scheide mit den buckelförmigen Scheidenbändern geführt. Erst später kommt – sowie bei den Waffen der Portepee-Unteroffiziere – die Scheidenform mit den normalen Bändern vor.
Ebenso verändert sich im Laufe der Zeit auch die Form des Stichblattes, so daß die beiden Säbeln mit der jeweils anderen Scheide zumindest zeitlich passen würden.
Was nun die Bestimmung angeht, dürfte eine klare Identifizierung schwierig sein. Manche Griffkappe, welche einem bestimmten Land zugesprochen wird, taucht gerade auch bei Offizierstücken dann wieder woanders auf.
Wie man aus den teilweise kontroversen Antworten ersieht, dürfte ohne Hersteller- oder Händlerbezeichnung bzw. weiterführende Klingenätzungen eine wirkliche Bestimmung schwierig bis unmöglich sein. Eventuell gab es eine eingeätzte Firmenbezeichnung, welche heute nicht mehr erkennbar ist.
Um so mehr, als sich auch nicht abschätzen läßt, in wie weit die Stücke zusammen gehörig sind.
Gruß
ulfberth