Artillerie-Faschinenmesser Extrastück
17.08.12, 16:27:48
ulfberth
geändert von: joehau - 27.02.21, 22:37:05
Hier ein Vergleichsstück. Bei einem Extra-FM kann man sich nicht unbedingt festlegen,
denn diese Stücke wurden nach Geldbeutel, Geschmack u. Körpergröße gekauft.
... und kopierten teilweise fast einem Degen.
Den Ausführungen von blacky21 ist nichts hinzu zu fügen. Bei diesen nicht
gestempelten Privatwaffen bleibt jede Zuordnung - auch die von Gerd Maier -
zu einer bestimmten Trägergruppe spekulativ.
Wir hatten das Thema bereits einmal
HIER
Gruß
ulfberth
17.08.12, 17:14:40
Pauker
Zitat: „...zu einer bestimmten Trägergruppe spekulativ."
Der alte Herr, von dem ich das Stück bekam, meinte, dass sein
Vater / (Großvater) dieses Stück in Wilhelmshaven erstanden und als Marineangehöriger!!! hört hört! dort angeblich getragen habe.
Ich wollte das eingangs nicht erwähnen, da ich das für eher
unwahrscheinlich halte.
Er selbst fand zuletzt die Nutzung als Schraubendreher für seine Landmaschinen praktikabel.
Die „Degenform" ist so auffällig, dass man schon an eine best. Dienstgradgruppe, für Uffze., denken möchte.
Viele Grüße PAuker
18.08.12, 09:20:37
ulfberth
Zitat: „...zu einer bestimmten Trägergruppe spekulativ."
Der alte Herr, von dem ich das Stück bekam, meinte, dass sein
Vater / (Großvater) dieses Stück in Wilhelmshaven erstanden und als Marineangehöriger!!! hört hört! dort angeblich getragen habe.
Ich wollte das eingangs nicht erwähnen, da ich das für eher
unwahrscheinlich halte.
Er selbst fand zuletzt die Nutzung als Schraubendreher für seine Landmaschinen praktikabel.
Die „Degenform" ist so auffällig, dass man schon an eine best. Dienstgradgruppe, für Uffze., denken möchte.
Viele Grüße Pauker
Nun ist die Verwendung dieses dienstlich verausgabten Faschinenmessers in der Marine relativ gut dokumentiert. Dazu sollte es auch Privatwaffen geben. Nur weist bei dem hier gezeigten Stück nichts auf irgendeinen Marineteil hin. Zusätzlich fehlen maritime Klingenätzungen und selbst lokale Händlergravuren.
Inwieweit man dieser familiären Legende vertrauen kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Das fängt schon damit an, daß der Träger weder zeitlich noch vom Truppen- bzw. Marineteil bestimmt ist. Die nächste Frage wäre, ob es sich wirklich um die während der Dienstzeit geführte Waffe gehandelt handelt. Als einfaches Beispiel: Der Offizierdolch eines Verwanden ging bei Kriegsende verlustig. Der später an der Wand präsentierte Dolch war ein Erwerb nach 1945. Zitat: „Er habe eine ähnliche Griffarbe“.
Nicht, daß es in einigen Jahren heißt, daß diese Form des Faschinenmessers der Marine zuzuordnen sei. Wie schon geschrieben, bleibt bei diesen nicht gestempelten Privatwaffen eine Zuordnung zu einer bestimmten Trägergruppe spekulativ.
Gruß
ulfberth
18.08.12, 16:03:19
Pauker
Schönes Schlusswort von Ulfberth. Danke.
Der Vorbesitzer meinte, dass er keine Fotos zum abgeben! habe,
was ja nicht heißt, dass kein Trägerfoto vorhanden ist.
Werde nach allem hier gesagten doch noch einmal intensiver nachfragen.
Viele Grüße PAuker
04.09.12, 15:11:25
ulfberth
geändert von: ulfberth - 04.09.12, 23:00:52
Nein, als Schlußwort würde ich gerne etwas fabulieren.
Es gibt das Foto eines Soldaten mit einem solchen Seitengewehr aus Rendsburg, dem Heimathafen der baltischen Flotte. Wer diesen schönen Hafen kennt, überragt von den zwei mächtigen Festungswerken - dem Schauplatz der Novelle "Die schwarze Galeere" - weiß, daß natürlich bei der Bestimmung des Faschinenmessers alles offen ist.
Um so mehr, als der Kenner der Materie sofort an das dort beheimatete Große Marine-Kadettenhaus denkt. :super:
Gruß
ulfberth
Anmerkung: Der Text ist selbstverständlich nicht ernst gemeint!
04.09.12, 15:22:57
Pauker
klingt richtig spannend....
Viele Grüße
PAuker
04.09.12, 15:45:21
ulfberth
geändert von: ulfberth - 05.09.12, 00:06:59
Ist es auch! Der oben geschriebene Nonsens-Text hat hat Spaß gemacht.
Doch kommen wir wieder zurück zu einer seriösen Betrachtungsweise.
Die hier vorgestellten langen Privatausführungen des Artillerie-Faschinenmessers gehören m. E. weder zur Marine noch zu den Kadetten.
Natürlich ist es nicht ausgeschlossen, daß sich auch einmal ein Seelord oder Kadett an einem solchen schmalen langen Seitengewehr erfreute. Nur, wer sich Aufnahmen von Kadetten ansieht, kann sich eine so lange Seitenwaffe kaum an einem Kind oder Halbwüchsigen vorstellen. Ansonsten brauchte der Kadett als zukünftiger Offizier sich mit einem solchen Tinnef auch nicht abzugeben.
Daher hier einmal eine Überlegung in eine völlig andere Richtung. Ich habe bewußt ein Bild aus einem Standort ausgewählt,
der weder mit Kadetten, noch mit der Marine direkt etwas zu tun hat: Rendsburg.
Der hier abgebildete Einjährig Freiwillige dürfte der Fußabteilung des Feldartillerie Regt. Nr. 9 angehört haben. Das lange Seitengewehr und die fast portepeemäßige Troddel suggerieren einen erheblichen höheren Dienstgrad. Mehr Schein als Sein! Also mehr die Selbstdarstellung eines zahlungskräftigen Soldaten.
Gruß
ulfberth