Füs.offz.säbel M 1826 u. M 1835
12.10.12, 12:02:18
blacky21
Hallo,
ich möchte hier zwei Füs.offz.säbel vorstellen.Der erste Säbel ist ein nichtreglementierter M 1826 von Ferd.Titel in Berlin.Der zweite Säbel ein M 1835 fühe Ausführung(ohne Jahreszahl auf dem Rücken,nur Abnahmestempel)Der eigentliche Grund warum ich die Stücke vorstelle ist die Metallscheide.Sie dürfte zu einem Füs.säbel gehören.Im Maier Bd.3 auf Seite 388 ist eine Lederscheide mit aufgeschobenen Ringband dieses Typs vorgestellt.Hat jemand ein ähnliches Stück?Bei dem 1835 ist eine Gewindebohrung zur Anbringung eines Trageringes zusehen.
Gruß Hans-Jochen
13.10.12, 14:04:24
ulfberth
geändert von: ulfberth - 13.10.12, 23:38:38
Um 1860 / 1875 – also im zeitlichen Umfeld der Kriege 1864, 1866 und 1870/71 – lassen sich bei preußischen Offizieren
und Portepeeunteroffizieren auf Fotos F.O.S. und I.O.D. nachweisen, welche sowohl über einen Anschraubkorb, wie auch über unterschiedliche Scheiden (zumeist Leder / seltener Metall) mit aufgeschobenen Bändern verfügten. Die Säbel / Degen konnten nunmehr schleppend und nicht mehr allein hängend geführt werden. Vermutlich wurde teilweise – eine präzise zeitliche Bestimmung ist schwierig – von einzelnen Offizieren diese Waffen auch noch bis in die 80er Jahren weiter geführt. Hinzu eine nichtmilitärische Verwendung solcher Stücke bei Eisenbahn, Polizei etc. Zumindest lassen auch hier Fotos diese Rückschlüsse zu.
Dienststücke lassen sich verständlicherweise auf Fotos nicht ausmachen und dürften m. E. auch nicht vorkommen. Durchgestempelte F.O.S und I.O.D. mit Anschraubkorb und selbst Fingerring sind mit größter Vorsicht zu betrachten.
Gruß
ulfberth
13.10.12, 22:27:16
ulfberth
Hier einmal der Säbel eines Offiziers aus dem Füsilier-Regiment Nr. 33. Die Aufnahme ist datiert von 1866.
Gruß
ulfberth
14.10.12, 00:04:11
limone
Was man alles auf alten Fotos entdecken kann - faszinierend!
Danke
Carsten
14.10.12, 10:25:10
ulfberth
geändert von: ulfberth - 14.10.12, 10:26:31
Bilddokumente haben zumindest den Vorteil, daß hier nichts "verbastelt" wurde.
Und, falls es noch nicht aufgefallen ist, der hier abgebildete Säbel hat eine Griffkappe mit Löwenkopf.
Bei der Bildvergrößerung zusätzlich auch einmal auf das kleine Rechteck rechts oben auf dem Foto klicken.
Gruß
ulfberth
14.10.12, 13:11:53
limone
geändert von: limone - 14.10.12, 16:40:50
Es scheint eine Zeit gegeben zu haben, in der es modern wurde, Infanteriesäbel schleppend zu tragen.
Folgend eine weitere, eher pragmatische Möglichkeit, diesen Wunsch umzusetzen.
Grüße
Carsten
14.10.12, 13:45:58
ulfberth
Wobei die Verlötung mit Weichlot (?) etwas dilettantisch wirkt.
Gruß
ulfberth
14.10.12, 13:53:48
blacky21
Vielen Dank für die weiterführenden Informationen.Ein kleiner Nachschlag zu den Füs.säbeln.
14.10.12, 14:50:21
limone
geändert von: limone - 14.10.12, 14:51:48
Wobei die Verlötung mit Weichlot (?) etwas dilettantisch wirkt.
In der Tat - wie gesagt, der Träger war wohl eher Pragmatiker, als Ästhet. Vielleicht hat er die Aptierung von seinem Sattler mitmachen lassen, als er ihm den Scheidenknick repariert hat - wer weiß...
Getragen wurde er so, wie die Abnutzungen im Ring zeigen.
Auf dem Klingenrücken ist:
"A.D. WIENER IN BERLIN" geätzt. Der wird die Reparatur/Aptierung wohl nicht ausgeführt haben. :D
Grüße
Carsten