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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

unbekannter Degen?

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24.02.08, 16:53:58

dirk6

Hallo bin neu hier und habe einen Bodenfund gemacht.
Kann mir jemand was dazu sagen und vieleicht auch Restaurations tips geben? Sammle sonst Mineralien und Fossilien.
24.02.08, 16:56:00

dirk6

es sitzt noch Sand dran und Kies.
24.02.08, 17:44:17

Zietenhusar

Hallo dirk6,

willkommen im Forum und vielen Dank für das Zeigen Deines Bodenfundes. Kannst Du uns noch die Fundumstände mitteilen, wie Fundtiefe und -ort ? Die Maße (z.B. Grifflänge) wären auch interessant, und ob noch Reste der Scheide vorhanden sind. Aus welchem Material besteht das Gefäß (Griff)? Bitte mal eine Magnetprobe machen.

So auf dem ersten Blick würde ich meinen, daß ein Infanterieoffiziersdegen, aus dem ersten Viertel des 18. Jh. vorliegt.

Gruß,
Thomas
24.02.08, 17:45:25

dirk6

Auf dieser Seite bei den Museen Sollingen das 2. Bild die 2. Waffe meine ich sehr ähnlich zu sein.
aber es steht nichts dabei worum es sich handelt.
24.02.08, 17:51:47

dirk6

Fundort: Mehrum bei Wesel am Niederrhein
Grifflänge: ca.17cm
Griff ist nicht Magnetisch Klinge ja.
Der obere teil an der Klinge ist viel dicker und wohl Degen hülle.
Danke schon mal für die Antwort.
24.02.08, 18:16:44

Zietenhusar

geändert von: Zietenhusar - 25.02.08, 13:03:38

Bei dem ähnlichen Degen in der Museumsvorstellung (Solingen) dürfte es sich um einen sogenannten Trauerdegen handeln. Dieser ist späteren Datums und besitzt ein geschwärztes Eisengefäß.
Das Gefäß Deines Degens besteht, da es nicht magnetisch ist und noch so gut erhalten blieb, aus Gelbguß (Messing).

Restaurationsvorschläge bei so alten Waffen mache ich nicht. Hier historisches Material zu vernichten ist allzu schnell geschehen. Da empfehle ich den Kontakt mit einem Museum, eventuell so gar das Klingenmuseum.

Zitat:
Der obere teil an der Klinge ist viel dicker und wohl Degen hülle.

Entweder das, oder es handelt sich um eine dreischneidige Klinge mit dem Rest des oberen Scheidenbeschlages.

Gruß,
Thomas

24.02.08, 18:20:58

dirk6

Danke für die Aufklärung.
Was ich vergessen hatte der Degen wurde in einer Tiefe von ca 10 Meter unter der Erdoberfläche gefunden.
24.02.08, 19:16:42

Zietenhusar

geändert von: Zietenhusar - 24.02.08, 19:18:06

Zitat von dirk6:
Danke für die Aufklärung.
Was ich vergessen hatte der Degen wurde in einer Tiefe von ca 10 Meter unter der Erdoberfläche gefunden.


Sehr schön, das erklärt die gute Erhaltung und die gleichmäßige Einsedimentierung.
Allerdings wirft es die Frage auf, wie diese Waffe in solche Tiefen kommt. Ich habe aber auch schon von einhundert Jahre alte Blankwaffen gehört, die in 6 Meter Tiefe gefunden wurden. Das sind erstaunliche Tiefen. Früh- und mittelalterliche Schwerter wurden ja oft in Flüsse geworfen (rituelle Handlungen), aber Waffen der neuzeitlichen Armeen?

Ich finde das außerordentlich interessant. Bleibt zu hoffen, daß der Fund auch ordentlich erhalten werden kann.

Gruß,
Thomas
24.02.08, 19:50:39

dirk6

Das mit der Tiefe kann ich erklären.
Fundstelle ist in 30 m entfernung vom Rhein und durch Hochwasser und natürlichen umbettungen des Rheins werden Jährlich stellenweise enorme Kies und Schlamm ablagerungen
wargenommen. In der nähe Stand früher mal das Schloss Mehrum.
mfg dirk6!!!
25.02.08, 13:07:07

Zietenhusar

geändert von: Zietenhusar - 25.02.08, 13:07:28

Ich habe auf Bildern restaurierte Blankwaffen gesehen, die vorher nur als mit Sand und Kies verklebte Klumpen wargenommen wurden.
Die Wahrscheinlichkeit, daß man nach einer fachmännischen Freilegung und Konservierung der Waffe eine einigermaßen korrekte Zuordnung machen kann ist nicht gering.
 
 
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