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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Haudegen/Felddegen ==> Offiziers-Felddegen 2te Hälfte 17. Jh.

original Thema anzeigen

08.11.13, 16:35:25

Horsa

geändert von: joehau - 31.10.21, 23:46:26

Hallo zusammen,

Ich besitze diesen Degen. Er ist 90cm lang. Auf der Klinge Passauer Wolf
und die kabalistische Zahl 1518. Die Klinge wurde mal gereinigt. Der gesamte
Griff ist sehr aufwendig mit Löwen und mythologischen Wesen verziert. Griff und
Klingenansatz sind mit einer sehr dicken Patina überzogen. Die Griffwiklung ist
durch die Patina ziemlich verbacken (s. z.B. vorletztes Bild), aber noch gut
erhalten.

Bei HH wurde in der Auktion 62/63 unter Los Nr. 2330 ein Jagddegen mit sehr
ähnlichem Löwen am Gefäß versteigert. Am Muschelstichblatt war wohl mal ein
Daumenring befestigt, welcher in alter Zeit entfernt wurde. Am Klingenansatz lässt
sich noch eine Schmiedemarke erkennen, auf der aber stellenweise noch die Patina
hängt. Habe mal versucht sie abzulichten.

Könnte das Teil tatsächlich aus dem 17. Jh. stammen oder ist es aus dem Historismus?
Kann man aufgrund der Darstellung eine geographische Zuordnung treffen?

Freue mich auf Eure Meinungen.

Liebe Grüße,
Andi
08.11.13, 16:37:05

Horsa

geändert von: Horsa - 08.11.13, 16:38:16

weitere Bilder
21.02.14, 01:04:54

Klingenschmied

geändert von: joehau - 31.10.21, 23:49:02

Hallo,

da wurde wohl eine original Felddegen Klinge Ende des 19.Jh.(Historismus) mit einem
Gusseisen Gefäß (mitsamt des Griffes) verheiratet. Im Klartext: Griff und Gefäß
wurden aus Eisen gegossen. Gußstücke aus Eisen erkennt man daran das sie
eine rauhe feinkörnige Oberfläche haben (Sandform). Die eisernen Originale
(s.Hermann-Historica oHG, München) wurden in der Eisenschnitt Technik hergestellt
und deshalb sind die Profile sauber und scharfkantig.

Gruss,
Dirk
23.02.14, 17:44:57

Horsa

Hallo,

das Stück ist mittlerweile identifiziert. Ist ein Offiziers-Felddegen 2te Hälfte 17. Jh. Das Gefäß - Eisenschnitt - im Umfeld des Gottfried Leygebe entstanden.

Hier mal ein paar Bilder von nach der Reinigung.

Viele Grüße,
Andi
12.03.14, 21:23:40

Klingenschmied

geändert von: joehau - 31.10.21, 23:50:34

Hallo Horsa,

da lag ich aber falsch! Wieder um eine Erfahrung reicher. Wurde das
Stück mit der Elektrolyse gereinigt? Ich hätte nicht gedacht das sich
soviele saubere Details unter dem Rost verbergen.

Gruss,
Klingenschmied
13.03.14, 14:25:34

Horsa

geändert von: joehau - 31.10.21, 23:51:14

Hallo Klingenschmied,

das mit dem Guss hatte ich, als ich die ersten Bilder vond dem Stück gesehen hatte, auch in
Erwägung gezogen. Wenn man ihn aber in der Hand hält merkt man, dass es kein Guss ist.
Er wurde sehr behutsam mechanisch gereinigt. Eigentlich war das garkein richtiger Rost,
sondern vielmehr eine dicke Patina, die sich über die Jahrhunderte angesetzt hatte
und sich zu meiner großen Freude gut entfernen ließ.

Viele Grüße,
Andi
 
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