21.03.08, 11:00:06
Schwertfeger
Hallo Thomas,
einen Unterschied zwischen privater Uniform und dienstlich bereit gestellter durfte es nur in Bezug auf die Qualität geben. Das heißt Schnitt, Abzeichen usw. hatten gemäß den Vorschriften einander zu entsprechen. Bessere Qualität bedeutet also beispielsweise feinerer Stoff oder besser verarbeitete Knöpfe. Soweit die Vorschriftenlage.
Aus unseren Diskussionen um Faustriemen und Troddeln weißt Du aber, daß die Soldaten in der Praxis nachmal "eigene Wege gingen". Bekanntlich strebten die Herren Soldaten auf möglichst offiziermäßiges Aussehen ihrer "Quaste", also ein portepeemäßiges Aussehen. In gewissem Umfang wurde so etwas bei der Ausgehuniform toleriert, allerdings gab es auch "Anschisse" oder "Rüffel" wenn es übertrieben wurde.
Abschließend zum Nummernknopf. Entscheidend war nicht, wo der Betreffende Dienst tat, sondern welcher Einheit er angehörte. In den meisten Fällen stimmte das sicherlich überein, allerdings konnte das auch abweichen. Einfaches Beispiel dazu, wenn ein Soldat zu einem Lehrgang kommandiert wurde oder als Bursche bei einem Offizier des Stabes Dienst leistete.
Im übrigen gab es Truppenteile, wo auch keine Nummernknöpfe sondern ein Buchstabe vorkam, z. B. bei der 1. Kp des 1. GRzF oder der der GdC, wo ein L (für Leib~) vorgeschrieben war. Auch bei der Feldartillerie gabs keine Nummernknöpfe mehr in der zweiten Hälfte des 19. Jhdts.
Gruß
Schwertfeger