Truppenstempel Preuss.Infanteriesäbel M1715
01.11.15, 16:49:12
drbraecker
geändert von: ulfberth - 03.11.15, 21:20:16
Liebe Forumsmitrglieder !
Der Säbel, um den es hier geht, ist ein "Scheunenfund" aus meiner Jugendzeit. Vor 3 Jahren habe ich ihn wiederentdeckt und begonnen, mich damit zu beschäftigen. Die bisherigen Ergebnisse meiner Recherchen kann ich bei Interesse als .PDF-Datei übermitteln. Eine Fotodokumentation des Säbels und des Truppenstempels füge ich im Anhang bei.
Meine Frage und bitte an Euch alle, kann mir jemand bei der Bestimmung des Truppenstempels weiterhelfen? Das wäre toll!
Dank an alle, die sich hier engagieren!
Dr. Hans Peter Bräcker
02.11.15, 06:09:22
Zietenhusar
Willkommen im Forum, Herr Dr. Bräcker.
Ausgehend davon, dass die Initialen im Stempel die des jeweiligen Chef des Regiments sind, kommen bei den altpreußischen Infanterieregimentern nachfolgend genannte ins Spiel, unabhängig von der tatsächlichen Tragezeit des Säbels und ohne Anspruch auf Korrektheit und Vollständigkeit:
Gerd Heinrich von Manteuffel (1756-1764, Infanterieregiment No. 17)
Wichard Joachim Heinrich von Möllendorff (1782, Infanterieregiment No. 25)
Lorenz Ernst von Münchow (1758, Infanterieregiment No. 28)
Johann von Malschitzky (1799, Infanterieregiment No. 28)
Friedrich Wilhelm von Müffling (1800, Infanterieregiment No. 49)
Christoph Friedrich von Mosch (1794-1799, Infanterieregiment No. 54)
Hermann Johann Ernst von Manstein (1796, Infanterieregiment No. 55)
Weitere Namen
könnten eine Rolle spielen, durch die vollständige Schreibweise ihres Namens (v. d.) aber eher nicht:
Friedrich Wilhelm Siegmund von der Marwitz (1788-1787, Infanterieregiment No. 10)
Christian August von der Marwitz (1796-1800, Infanterieregiment No. 38)
Jetzt ist es an dem, die Waffe auf einen Zeitraum einzugrenzen und vor allem die Buchstaben, Ziffern und Zahlen aufzulösen.
Die "wenig fachmännische Einschweißung" des Gefäßes an die Klinge scheint zum Glück nur eine Weichlotnaht zu sein.
Gruß,
Thomas
02.11.15, 10:22:48
ulfberth
geändert von: ulfberth - 02.11.15, 13:19:15
... Die bisherigen Ergebnisse meiner Recherchen kann ich bei Interesse als .PDF-Datei übermitteln. ...
Guten Morgen Herr Dr. Bräcker,
wie in der Doktorandenzeit, Quellen und Fakten sind alles!
Dem Forum gehören einige Altpreussensammler an, so daß Hilfe durchaus möglich ist. Es wäre schön, wenn Sie uns darüber hinaus Ihre bisherigen Erkenntnisse mitteilen würden.
Für mich - zu dessen Fachgebiet Altpreussen nicht unbedingt zählt - ist hier nur ein nicht näher bestimmbarer Infanterie-Säbel mit Stempel zu sehen.
Gruß
ulfberth
02.11.15, 15:56:41
drbraecker
Lieber ulfberth !
Danke für die rasche Antwort. Ich würde ja gerne die Ergebnisse meiner bisherigen Recherche mitteilen, aber wenn ich es recht verstehe, sind im Forum nur .JPG- und .GIF-Dateien erlaubt. Ich habe meine Recherche in einem 5-Seiten .PDF-File zusammengefasst. Wie kann ich das übemitteln?
Liebe Grüsse,
Dr.H.P.Bräcker
03.11.15, 06:03:17
Zietenhusar
Hallo Zusammen,
versuchsweise habe ich eben im Forum pdf-Dateien als zugelassen markiert. Die Dateigröße ist (vorerst!) auf 2 MB beschränkt.
Um eine ausreichende Dateigröße einzurichten benötige ich einen Durchschnittswert! Neben der Seitenanzahl spielt auch die Menge der darauf befindlichen Grafiken eine Rolle.
Gruß,
Thomas
03.11.15, 21:22:06
ulfberth
geändert von: ulfberth - 03.11.15, 21:24:33
Die Recherche zu dem o. g. Säbel wurden als PDF-Dokument im ersten Beitrag eingefügt!
Gruß
ulfberth
03.11.15, 23:49:40
Jagdsammler
Hallo Herr Dr. Bräcker,
mit großem Interesse habe ich Ihre bisher zusammengetragenen Erkenntnisse gelesen.
Zwei Kleinigkeiten sind mir dazu allerdings aufgefallen:
Zum Einen zeigt das schöne Eingangsbild zwei Grenadiere welche wiederum einen etwas anderen Säbel hatten als die Infanterie und zum Zweiten fiel mir auf, dass im Text wohl Friedrich II und Friedrich Wilhelm II gleich gesetzt werden. Dies passt so nicht, denn Friedrich Wilhelm II war der Neffe und Nachfolger von Friedrich II.
Ansonsten sehr gut dargestellt!
Zum Truppenstempel kann ich leider nichts beitragen, jedoch die gekürzte Klinge und die Gefäßform deutet mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Zeit nach 1740 hin, soweit ich dies anhand der Bilder im Buch "Me fecit Potzdam" von Bernd A. Windsheimer beurteilen kann.
Übrigens ein empfehlenswertes Buch!
Also, ich wünsche Ihnen viel Glück und Spaß bei der weiteren Forschung und gebe weiter an die Spezialisten für Altpreussen. :)
Viele Grüße vom Jagdsammler
05.11.15, 21:16:24
mario
Guten Abend,
die Klinge wurde nicht gekürzt, sie wurde schon in dieser Länge hergestellt.
Gruß Mario
08.11.15, 10:50:00
ulfberth
geändert von: ulfberth - 14.11.15, 01:07:02
Irritierend ist das Fehlen des Klingenmonogramms und der scheinbar nicht auflösbare - geschlagene statt gravierte - Stempel mit den unterschiedlichen Buchstabenhöhen. Selbst eine Deutung mit römischen Zahlen scheint schwierig.
Sollte man nicht die Provenienz noch einmal auf den Prüfstand stellen?
Die Stempel erinnern vage an Dänemark und/oder Norwegen??? Es gibt z. B. in Norwegen den improvisierten Skipshuggert M/1753 (1808).
Gruß
ulfberth