19.12.18, 20:07:02
Nara
geändert von: joehau - 20.12.18, 04:01:39
Hallo zusammen,
ich habe als kompletter (Blankwaffen-)Laie bei einer Haushaltsauflösung bei
uns im Dorf von einem älteren Herrn, der jetzt ins betreute Wohnen gezogen ist,
diesen Degen übernommen.
Er hat mir gesagt, dass er diesen von seinem Großvater geerbt hat.
Dieser kam anscheinend aus Frankreich (Richtung Paris).
Der Griff soll aus Perlmutt sein, seiner Angabe nach. Sieht auch sehr
schön aus, kommt nur leider auf den Bildern nicht schön raus. Daran ist
wohl das Licht schuld. In der Realität hat es eine wunderbare Farbe,
muss ich sagen. Ob das wirklich Perlmutt ist, kann ich aber nicht sagen.
Anbei noch weitere Angaben:
Gesamtlänge mit Scheide: 88 cm
Gesamtlänge ohne Scheide: auch 88 cm
Klingenlänge (gerade gemessen, von Klingenort bis Klingenschulter): 73 cm
Klingenbreite (an der Fehlschärfe): 2,6 cm
Klingenstärke (an der Fehlschärfe): 9 mm - 10 mm
Hersteller- oder andere Zeichen: Manceaux (oder so ähnlich)
Buchstaben- und Zahlenstempel: soweit ich sehe keine
Material des Griffes: Perlmuttschalen? + Messing?
Material der Scheide (Stahl, Messing, Leder): Messing?
Beschichtung der Metallteile (lackiert, vernickelt, vergoldet...): Keine Ahnung
Ein Stempel auf der Klinge und ein Stempel auf der Scheide, beide
mit Manceaux oder so ähnlich (siehe Bilder) sind noch anzumerken.
Ansonsten hoffe ich, die Bilder sind ok, das Licht war echt nicht das
Beste. Wenn noch weitere Bilder (Details oder ähnlich) gewünscht werden,
kann ich diese gerne noch machen.
Ansonsten möchte ich nur etwas über diesen Degen erfahren, da ich
generell nicht viel mit Blankwaffen zu tun habe, geschweige mich auskenne.
Vielen Dank und herzliche Grüße,
Nara
20.12.18, 04:17:08
joehau
Ich denke auch, dass der Griff aus Perlmutt ist.
Manceaux ist zwar ein Degenhersteller aus Paris, der
aber sicherlich in aller Herren Länder geliefert hat.
Das Emblem 'Halbmond mit Stern' halte ich für osmanisch.
Vielleicht kennt ja einer das Modell.
Gruß
Jörg
20.12.18, 06:03:24
Zietenhusar
Osmanien als "Verwendungsland" steht fest. Nach einer halben Stunde Internetrecherche, unter Verwendung einiger türkischer und englischer Stichwörter, hat mir auf die Schnelle allerdings nur ein einziges,
annähernd ähnliches, Stück ergeben, welches lapidar mit
Turkish Officer's Smallsword bezeichnet wird.
Mit türkischen Suchbegriffen ist diesbezüglich leider gar nichts zu finden.
Gruß,
Thomas
20.12.18, 08:29:33
Nara
Vielen lieben Dank euch beiden schonmal für die Informationen.
Wenn jemand noch weitere Infos hat (von wann er ist usw.) dann wäre ich dafür natürlich sehr dankbar.
Herzliche Grüße,
Nara
20.12.18, 22:07:47
tsushima1905
geändert von: joehau - 20.12.18, 23:55:01
Vielleicht noch ein anderer Ansatz: Beim osmanischen / türkischen Wappen
steht der Stern zwischen den Spitzen des Halbmondes oder außerhalb, beim
tunesischen immer innerhalb des Halbmondes.
Tunesien befand sich ab 1881 unter französischem Protektorat.
Gruß
tsushima1905
20.12.18, 23:33:44
joehau
geändert von: joehau - 23.12.18, 23:44:38
An Tunesien hatte ich auch schon gedacht.
Den europäische Degen in Verbindung mit dem Wappen würde ich zeitlich
Ende des 19.Jahrh. einordnen. Davor haben die 'Osmanen' ihre eigenen
Formen bevorzugt.
Zum Vergleich:
Halbmond und Stern auf einem in England hergestellten Säbel nach
Muster
P1854 Infantery Officer's Sword in der Zitadelle von Kairo.
21.12.18, 10:16:27
blacky21
Wie wäre es mit Algerien?
Hier noch ein türkischer Offz.säbel mit osmanischen Wappen.
Anfang 20.Jhd.
21.12.18, 13:45:56
joehau
geändert von: joehau - 21.12.18, 13:55:05
Es kommen eigentlich alle Gebiete in Frage, die einmal unter osmanischer
Herrschaft standen. Dazu gehören auch die später von den Franzosen und
Engländern kassierten Gebiete in Nordafrika.
21.12.18, 18:45:32
Nara
Ich habe mal noch weitere Bilder vom Griff gemacht,
teilweise sind da Muster die man auf den anderen Bildern noch nicht gesehen hat.
Vielleicht kann man daran noch was erkennen.