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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Dänemark / SH-Armee - Hirschfänger nach preußischem Muster 1810

original Thema anzeigen

 
18.03.12, 16:46:58

tuborg99



Hallo, Carsten -

hier sind die Bilder... :)

fG

/Thomas
18.03.12, 21:17:11

limone

geändert von: limone - 18.03.12, 22:26:50

Schöne Fotos - nun sieht man's besser!


Oben sehen wir, mit 2-schneidiger Klinge linsenförmigen Querschnitts, ein

Hirschfängerbajonett zur Lütticher Dornbüchse M 1849.

Von ca. 2.700 angeschafften Büchsen mit Hirschfänger wurden nach der schleswig-holsteinischen Erhebung 1848-51 am 7.11.1853 2.540 Stk. an die dänische Armee übergeben, die sie als "Marinebüchse M 1853" mit dem: "Dänischen Hirschfängerbajonett M 1853" weiternutzte.



Unten sehen wir, mit einschneidiger Keilklinge, den seltener im Originalzustand zu findenden

Hirschfänger nach preußischem Muster 1810 für die 1848 in Rendsburg perkussionierte und mit neuer Aufpflanzvorrichtung versehene dänische Büchse M 1803 und M 1807.

Seltener zu finden daher, weil die Dänen bei diesem Bajonett-Typ den Kasten, der zum Aufpflanzen diente, später entfernt haben und das Seitengewehr als "Handwerkersäbel M 1869" für die Handwerker im Unteroffiziersrang weiter nutzten (Im Bestand 1854: 816 Stk.).



Bei der Deutung des Stempels "H.I.B." muss ich nach Rücksprache etwas zurückrudern:

"HIB = Holsteinisches Jäger Bataillon, 1852 bis 64, für den deutschen Bund, die Dänen gaben dem Bataillon die alten dänischen Büchsen M 1803, geändert 1848 in Rendsburg und mit Hifä wie Preußen 1810 versehen. Am Ende der Erhebung waren diese alten Knarren nur noch beim 5.JC."

Mich hatte verunsichert, dass auf der Homepage der dänischen "Vaabenhistorisk selskab" alle "H.I.B."-Stempel als Infanterie-Stempel interpretiert werden. Dagegen spricht, dass es sich bei den Waffen um Jäger-Waffen handelt und, dass das holsteinische Bundeskontingent drei Infanterie-Bataillone hatte. Beim Truppenstempel "H.I.B" wäre auf Grund der fehlenden Bataillons-Nummer keine eindeutige Zuordnung möglich. Hingegen gab es nur ein Jäger-Bataillon. Ich möchte trotzdem wegen dieser Frage noch auf die Antwort "der Dänen" warten.

Tendenz ist jedoch nun, im Gegensatz zu meiner Äußerung weiter oben: "H.I.B." ist ein Jäger-, kein Infanterie-Stempel.

Ich melde mich zu diesem Thema noch einmal.


Grüße

Carsten


P.S.:
Böse Menschen bauen aus pekuniären Gründen den dänischen Handwerkersäbel wieder zu einem Bajonett M 1810 zurück, d.h. sie löten den entfernten Kasten am Griff wieder an. Der von P.D.L. gefertigte Original-Kasten hatte eine Lötnaht am oberen Deckel des Kastens.





19.03.12, 17:53:03

tuborg99



Moin, Carsten -

danke Dir für die sehr interessanten Hintergrundinformationen!

fg

/Thomas
26.03.12, 18:28:07

limone

Hallo Thomas,

nach Auskunft von Frans Løvschall sollte man den "HIB"-Stempel, wenn keine Ziffer davor steht, als "Holsteinisches Jäger-Bataillon" lesen.

Grüße

Carsten
29.03.12, 17:40:24

tuborg99



Danke, Carsten!!

fG


/Thomas
23.04.12, 20:50:43

Henry Chr.

Hello Carsten,

thank you for your argument regarding the HIB-marking.

We have had a mistake in the database for Vaabenhistorisk Selskab in translating HIB to Holstenske Infanteri Bataillon - the right translation is Holstenske Jäger Bataillon, as you correctly mentioned.

The database is now corrected - thank you very much for your input.

Kind regards
Henry Chr.
23.04.12, 22:42:51

limone

geändert von: limone - 23.04.12, 22:55:15

Fine!

Let's give your thanks to Peter Meihs and Frans Løvschall too, I'm only the "Moderator"! :)

Best

Carsten
 
 
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