Artillerie/Cavalerie Extrasäbel?
08.04.21, 09:16:20
warfouine
Hallo,
Ich habe gerade diesen ganz besonderen Säbel gekauft, den ich noch nie gesehen habe ...
Nach dem, was ich im Forum finden konnte, wäre es ein Säbel eines Artillerie- oder Kavallerieoffiziers, aber personalisiert?
Ich werde es um 1860 platzieren, was denken Sie?
Danke für ihre Antworten.
Grüße,
MARC
08.04.21, 11:11:15
mario
Hallo,
Auf dem ersten Blick, sieht das Teil wie ein Artillerie-Extra Säbel aus.
Es scheint aber verschönt zu sein, vielleicht für Schützenverein oder ähnliches.
Gruß Mario
08.04.21, 11:21:42
warfouine
Vielen Dank, Mario, für diese erste Antwort. Können wir uns angesichts der Initialen des Besitzers auf den Ohren die persönliche Arbeit des Besitzers vorstellen?
Was ist das Modell dieses Säbels / Periode?
Auf dem Säbel befindet sich keine andere Markierung oder ein anderes Datum...
Grüss
MARC
08.04.21, 11:35:33
mario
geändert von: mario - 08.04.21, 11:37:17
Ich denke auch kurz vor 1900. Auf der Klinge ist eine Fahne zu sehen. Könnte da ein preußischer Adler drauf sein? Kann ich nicht erkennen.
Die Initialien werden wohl vom Träger sein, ob er nun auch der Künstler war?
Gruß Mario
09.04.21, 11:48:37
mario
Ist das Gefäss aus Messing?
Gruß Mario
09.04.21, 12:13:06
warfouine
Nein, es ist alles Stahl.
Ich habe dieses anderes Säbel auf Internet zum Verkauf gefunden, dessen Dekoration starke Ähnlichkeiten aufweist. Er stammt vom Hersteller "Paul Weyersberg and Co Soligen".
Ich werde meines mehr Fotos des Klingenmusters machen, die uns helfen könnten ...
Grüße,
MARC
09.04.21, 12:38:57
Preussen
Guten Tag,
ich schliesse mich der Vermutung von Mario an, dass uns hier ein (Schützen) Vereinssäbel vorgestellt wird. Offiziere trugen vergoldete Messinggefässe und Mannschaftswaffen hatten, abgesehen von der schönen Verzierung, im Allgemeinen auch keine mit Fischhaut belederte Hilze und dreifache Drahtwicklung an ihren Ausgewaffen.
Gruss
Preussen
09.04.21, 22:36:54
warfouine
Hallo,
hier sind die Bilder der Zeichnungen der Klinge....
Grüss
MARC
10.04.21, 01:28:24
Zietenhusar
Da der Säbel im Handel an jedem frei verkäuflich war, konnte der Käufer auch jedem Dienstgrad angehören. Es konnte ebenso ein Unteroffizier, ein Vereinsmitglied oder gar eine Zivilperson gewesen sein. Was der seinerzeitige Käufer dieses Säbels anderen voraus hatte war ein etwas mehr gefülltes Portemonaie.
...und Mannschaftswaffen hatten, abgesehen von der schönen Verzierung, im Allgemeinen auch keine mit Fischhaut belederte Hilze und dreifache Drahtwicklung an ihren Ausgewaffen.
Da ich mehr Mannschafts-Extrasäbel mit Fischhaut und dreifacher Drahtwicklung in meiner ehemaligen Sammlung hatte als andere Ausführungen, ist das kein Totschlagargument.
Aber, es ist ja auch von
"im Allgemeinen" die Rede. So möchte ich auch allgemein behaupten, dass wir, ohne weitere Anhaltspunkte, wie Fotos, Rechnungen solcher Waffen an bestimmten Personenkreise oder der Auflösung der Initialen, keine Zuordnung treffen können. Nur vielleicht soviel, dass der Säbel selten, attraktiv und, grob geschätzt, aus der Zeit zwischen 1890 und 1910 stammen
könnte.
Es bleibt bei Vermutungen.
Gruß,
Thomas
10.04.21, 08:30:51
warfouine
Hallo,
Vielen Dank für Ihre Analysen, es ist offensichtlich, dass ohne Hersteller-, Datums- oder Regiment-Kennzeichnungen, ganz zu schweigen von der Existenz von Fotos von Epochen in Situation kann man nicht mehr sagen!
Es bleibt also ein schönes, maßgeschneidertes Schwert, ein Spiegelbild dessen, was bis 1910 für diejenigen getan werden konnte, die die Mittel dazu hatten....
:)