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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 
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Preussen

(Mitglied*)

Guten Tag zusammen,
dem Buch „Aus der Glückszeit meines Lebens –Erinnerungen aus dem großen Deutschen Kriege 1870-1871“ von Max Liebermann v. Sonnenberg, seinerzeit Leutnant in der 12. Kompanie Grenadierregiment Nr. 3 entnehme ich eine interessante Feststellung.
Der Leutnant berichtet vom täglichen Dienstbetrieb im vorderen Einschliessungsring von Metz und führt dann aus (S 132 ff.)
„ Ich ersehe aus Notizen in meinen alten Brieftaschen, daß von den Mannschaften nicht nur Gewehre vertauscht waren, sondern auch, was ich nicht recht verstehe, die Klingen von den Faschinenmessern. Ich habe bei einer Revision z.B. eine Menge davon aufgeschrieben, bei denen die Nummern von Klingen und Scheiden nicht zueinander passten.“
Sicherlich hat manches Forumsmitglied die ein oder andere Waffe von der wir jetzt vermuten können, dass sie vor Metz mit dabei war!
Gruss
Preussen


24.09.12, 17:34:51

limone

(Super-Moderator)

Interessant!

Aber das Aufschreiben diente sicher auch dazu, "die Sache wieder in Ordnung zu bringen".

Obwohl - wer weiß das schon...


Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
24.09.12, 20:46:25

rose

(User)

Wann war denn der Sec.-Lt. zum Rgt. gestoßen? Irgendwie drängt sich das Gefühl auf, daß er Rekruten des Ers.-Btl. zum Truppenteil führte.

Gruß

rose

25.09.12, 09:44:30

Preussen

(Mitglied*)

Das Gefühl mit den Rekruten trügt.
Unser Secondeleutenant (sic!) berichtet, dass er am 14.08.1870 beim Sturm auf das Wäldchen von Mey (ca. 5 Km NO von Metz) an der Hüfte verwundet wurde. Nach einem kurzen Lazarettaufenthalt entließ er sich selbst zur Truppe und traf am 03.09.1870 wieder bei seiner Kompanie,die im Dorf Vremy kantonierte, ein.
Die eingangs berichtete Episode berichtet Liebermann v. Sonnenberg im Kapitel „Leben und Treiben in erster Linie“. Dieses Leben und Treiben spielte sich für ihn in den Stellungen um den Weiler Poixe (ca. 7 Km NO von Metz) ab.
Gruss
Preussen

25.09.12, 11:37:34

limone

(Super-Moderator)

Zitat von Preussen:
Dieses Leben und Treiben spielte sich für ihn in den Stellungen um den Weiler Poixe (ca. 7 Km NO von Metz) ab.


Unten eine Karte der Stellungen deutscher Truppen am 27.08.1870 ca. 7 km nord-ostwärts Metz.

Das 3. Gren.-Regt. gehörte zum I. AK, 1. Inf.-Div., 2. Inf.-Brig.


Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
25.09.12, 20:18:16

rose

(User)

Glückszeit seines Lebens. Naja, er ist glimpflich davon gekommen. Denn nach diesem Zeitpunkt hatte das Rgt. doch ein eher ruhigeres Leben.

Doch warum die vertauschten Waffen? Das Rgt stand am 14. August 1870 bei Colombey-Nouilly in schwerem Feuer.

Verluste rund 5 Offz und 150 Mannschaften. Verwundet 16 Offiziere und rund 400 Mannschaften.

Warum werden dabei aber Waffen vertauscht? Weil die Soldaten teilweise in schwerem Feuer liegen - und nicht stehen, sind ja keine Schießbudenfiguren - und vor sich das als Gewehrauflage dienende Seitengewehr in den Boden gerammt!

Daß man sich im Verlauf des Gefechts wieder bewaffnete, war normal. Ebenso, daß hier nicht jeder sofort seine Waffe ergriff, sondern zuerst einmal die nächste erreichbare. Solche Feinheiten wurden sicherlich erst später korrigiert.

25.09.12, 22:38:42

rose

(User)

Daß der Herr Sec-Lt. es nicht verstanden hatte, ist verständlich. Vermutlich hat allein seine schwere Verwundung ihn daran gehindert, am Kampf aktiv teilzunehmen. Aber dafür hat er ja seine Kriegserinnerungen zum Besten gegeben.

Gruß

rose

25.09.12, 23:01:11
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