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Thema: IOD a A 1830 Frankfurt (https://forum-historische-waffen.de/topic.php?id=1249)


Geschrieben von: OTTO am: 20.12.08, 15:04:46
Hallo allerseits,

Offenbar ist der Degen mal aufgeschraubt bzw. geöffnet worden und beim Wiederzusammenbau das Stichblatt falsch herum eingesetzt worden.

Die Patina auf der Parierstange ist jedenfalls unberührt und auch sonst macht der Degen einen weitgehend unberührten Eindruck.

Zumindest von den Bildern her halte ich den Degen für in Ordnung.

Wenn man natürlich nur Windsheimer kennt, Heimatsammler ohne echtes Heimatinteresse ist, eine Kapitalanlage sucht und dann noch wenig Ahnung hat, dann taugt so ein Degen nichts. In diesem Fall sollte man einfach die Finger davon lassen.

Der Degen ist übrigens bei militaria321.com für 999 € im Angebot.

Gruß

otto


Geschrieben von: Pauker am: 20.12.08, 15:39:31
Danke für die sehr eingehenden und ausführlichen Stellungnahmen und
guten Ratschläge aus der Fachwelt.

Ein hervorragendes Forum in dem auch Sammlernachwuchs
gut aufgehoben ist – trotz einiger Seitenhiebe vom Fürsten....

Mit allseitigen Weihnachtsgrüßen
Volker Löbner



Geschrieben von: limone am: 20.12.08, 16:07:52
Zitat von Volker Löbner:
Ein hervorragendes Forum...

freuen

Infanterie- und Schützen-Offizier der Freien Stadt Frankfurt um 1840 (Eckert, Monten)

Offiziere des Linien-Bataillons der Freien Stadt Frankfurt um 1848 (R. Knötel)


Geschrieben von: OTTO am: 20.12.08, 16:32:46
Hallo allerseits,

mit meinem Kommentar von vorhin habe ich mir wahrscheinlich nicht gerade Freunde gemacht. Aber wollen wir doch mal die Fakten festhalten:

· - Das Gefäß wird angezweifelt, weil es (laut Windsheimer) preußisch ist und eine Rheinbundwaffe um 1830 (!) ja wohl kaum ein solches Gefäß verwendet hätte.
· - Kein hoher Wiederverkaufswert, da nicht preußisch und Frankfurt militärisch wohl eher langweilig
· - Der Guß des Stichblatts ist zu flach
· - Es fehlen Reste von Vergoldung
· - Es gibt kein Umtauschrecht oder Rücknahme (dieser Passus ist bei Auktionen heute allgemein üblich)
· - Der Preis wird mit 1400 € genannt, obwohl der Degen mit 999 € angeboten wird.
· - Das Ganze sieht „zusammengebastelt“ aus.
· - Möglicherweise ist sogar die Gravur auf der Klinge falsch.
· - Und den Preis sollte man so tief wie möglich drücken

Das Einzige was jetzt noch fehlt ist, daß möglicherweise sogar die Bilder manipuliert sind! Liebe Freunde, man kann es auch übertreiben!

Wenn man so wenig „Gespür“ für eine Waffe hat und so wenig Vertrauen in den Verkäufer, den man im Übrigen ja auch um bessere Bilder und um Aufklärung der offenen Fragen bitten könnte (die Sprache ist schließlich ein Mittel der Kommunikation), dann ist man bald so weit, daß man sich selbst nicht mehr über den Weg traut.

Im Übrigen kann es für den erfahrenen Sammler ja wohl auch nicht Ziel der Übung sein, einem Neuling auf dem Blankwaffensektor seine Zweifel nur noch zu verstärken und ihm den Teufel derartig in schwärzesten Farben an die Wand zu malen, daß ihm Hören und Sehen vergeht.

Was ist denn das für eine Hilfe?

Denkt bitte einfach mal darüber nach.

Gruß,
otto


Geschrieben von: ulfberth am: 20.12.08, 17:35:23
Gefällt mir, der Slogan: OTTO - find ich gut!

Gruß

ulfberth




P.S. Ich meine nicht das Versandhaus.


Geschrieben von: limone am: 20.12.08, 18:05:10
Die Uniform des Frankfurter Linienbataillons (Stärke des Kontingents für das Deutsche Bundesheer: ein Bataillon mit 479 Mann zum Schutz des Hauptquartiers) wurde 1849 preußischem Muster angeglichen (Pickelhaube, Waffenrock). Wenn die Darstellung auf der Bildtafel von Eckert/Monten, entstanden im Zeitraum 1835-43, zutreffend ist, wurde schon vorher IOD getragen.

Grüße

Carsten


Geschrieben von: Totenkopfhusar am: 20.12.08, 19:05:57
Zitat von OTTO:
Im Übrigen kann es für den erfahrenen Sammler ja wohl auch nicht Ziel der Übung sein, einem Neuling auf dem Blankwaffensektor seine Zweifel nur noch zu verstärken und ihm den Teufel derartig in schwärzesten Farben an die Wand zu malen, daß ihm Hören und Sehen vergeht.


Etwas schön zu reden, wäre etwa hilfreicher?


Geschrieben von: Pauker am: 20.12.08, 21:50:51
Ist ja ein richtiges Hauen und Stechen hier!

• Das die Prägung zu flach ist nehme ich zurück.
- Das Frankfurt in diesem Zeitraum militärgeschichtlich gesehen eher
langweilig ist entnehme ich der Frankfurter Stadtgeschichte und verstehe
daher nicht, dass man Unkenntnis der Heimatgeschichte
vorwirft
Zitat: "Heimatsammler ohne echtes Heimatinteresse"
Lasse mich in diesem Punkte gerne belehren.

- Seit 1816 ist Frankfurt Sitz des deutschen Bundes (fälschlich Rheinbund)
- 1400,– Euro ist der effektive Endpreis mit 20 % Aufschlag + MwSt
- Falsche Klingengravur glaube ich nicht, da würde sich etw. Preußisches
besser verkaufen lassen.
- "Kapitalanlage" im Sinne von Wertsteigerung wird wohl nur bei Spitzenstücken in anderen Preiskategorien möglich sein. Man will aber
wenigstens für sein hart verdientes Geld einen passablen Gegenwert.
Geld allein macht auch nicht glücklich.

Gruß Volker Löbner


Geschrieben von: Schiavona13 am: 20.12.08, 22:01:18
Volker,

Willkommen im Forum

Freundlichem Grusse aus Walcheren


Geschrieben von: Pauker am: 20.12.08, 22:05:17
Freude von Dir zu hören!