Aus gegebenem Anlass ergänzend zur oben in diesem Beitrag aufgeführten Stammliste ein paar Worte zur Entstehung des Hessen-Cassel'schen Husaren-Corps und seiner Uniformierung im 18. Jahrhundert. Die Informationen zur Bewaffnung sind leider eher dürftig:
Nach dem Reglement für die Kavallerie 1755 und dem für die Dragoner von 1753 bestand die Hessen-Cassel'sche Reiterei aus:
- 4 Kavallerie-Regimentern à 312 Mann zu 2 Eskadrons (ca. 150 Mann) mit je 3 Kompanien à 50 Reitern
- 2 Dragoner-Regimentern zu 2 Kompanien à 160 Mann in 4 Zügen
und:
- 1
Husaren-Corps.
Die erste Husareneinheit der Landgrafschaft Hessen-Cassel, eine Kompanie, bestand von 1706 bis 1711.
1744 während des Österreichischen Erbfolgekrieges wurde in Bayern aus österreichischen Deserteuren erneut eine Husaren-Kompanie in der Stärke von 64 Pferden aufgestellt.
1757 wurde diese Kompagnie zunächst auf Eskadron-Stärke (114 Mann) verstärkt und im Verlauf des 7-jährigen Krieges bis
1760 auf die Stärke von 4 Eskadrons mit je 120 Mann gebracht.
"Zusätzliche Informationen liefert ein Bild, welches den damaligen Rittmeister des Husarenkorps Riedesel zeigt (Schloss Eisenbach, etwa 1760)." Die Bewaffnung der Offiziere bestand in dieser Zeit aus einem Husarensäbel in schwarzer, goldbeschlagener Scheide mit silbernem Portepee, wahrscheinlich mit roten Durchzügen.
"Die Säbeltasche ist rotjuchten, mit dunklem, vermutlich blauem Deckel. Darauf in gold der bewehrte hessische Löwe mit rückwärts gewandtem Kopf. Unter und hinter ihm Trophäen in gold." Emblem der Mannschaften wahrscheinlich gelber Namenszug ("FL") mit Krone.
"Auch später trugen die Offiziere den Löwen, Mannschaften den Namenszug auf der Säbeltasche".
[Zitate aus:
Dr. Ingo Kroll (Hrsg. und Bearb.): Rudolf Witzel, Hessen Kassels Regimenter in der Alliierten Armee 1762, Books on Demand, Norderstedt 2007]
Die folgende Zeichnung aus dem Jahr 1788 zeigt Hessen-Cassel'sche Husaren,
die sw-Fotos die Säbeltasche eines Offiziers der Leibgarde zu Fuß des Landgrafen Carl (um 1700) mit rückwärts blickendem Löwen und
einen bewehrten nach links schreitenden und blickenden hessischen Löwen auf der Trommel des Füsilier-Regiments von Lossberg aus der Zeit um 1775.
Die beiden Exponate befinden sich im
Museum Schloss Friedrichstein in Bad Wildungen.
Einen weiteren, quergestreiften hessischen Löwen sieht man auf dem Korb
>dieses Dragonerpallaschs< aus der Zeit um 1750.
Grüße
Carsten