Moin Sachse!
Ich bin noch einmal meine Unterlagen bezüglich der 1867 eingeführten bzw. neu reglementierten Blankwaffen durchgegangen und konnte nichts Vergleichbares fingen. Auch in bei den Recherchen zu den Garde-Reiter-Säbeln von Gerhard Seifert findet sich kein vergleichbarer Stempel.
Mir ist an den sächsischen Blankwaffen um 1867 dieser L-Stempel weder bei den FM, GS, AS noch bei den IOS aufgefallen. Über die Kavallerie-Säbel konnte ich leider nichts finden, so daß ich mich hierzu auch nicht äußern kann.
Es will mir aber nicht einleuchten, daß andere sächsische Blankwaffen dieser Zeit einheitlich mit dem Superrevisions-Stempel JR, teilweise auch mit dem Kronenstempel und nur vereinzelt mit einem gotischen Buchstaben als Abnahme (Endknopf beim GS) zu finden sind, während hier bei 2 KS M67 völlig abweichend dazu ein lateinischer überkronter Buchstabe Verwendung fand. Möglicherweise liefern herzu aber die Akten bezüglich der Einführung des Säbelmodells eine Erklärung.
Die Säbel sind über jeden Zweifel erhaben. Bei den L-Stempeln neige ich dazu, sie für später als 1867 zu halten. Daß der L-Stempel über den Superrevisor-Stempel geschlagen wurde, spricht m. E. auch dafür. Wohlgemerkt, hier geht es nicht um Bastelarbeiten, sondern eher darum, daß uns ein Vorgang nicht bekannt ist.
Problematisch erscheint mir auch die Jahres-(?) Zahl (18)80 auf dem Klingenrücken. Die Ulanen-Regimenter trugen bereits bei der Aufstellung die Nummern 17 und 18. Mischformen der Truppenstempel wie sie von anderen Waffen („S 8 R 11“) bekannt sind, dürften hier m. E. nicht zur Anwendung gekommen sein. Wenn ich also die (
späteren) preußischen Stempelvorschriften zugrunde lege, kann ich vermutlich davon ausgehen, daß bei der Waffen-Nummer die jeweils dem Truppenteil überwiesene höchste Nummer gestempelt wurde. Ich halte folglich die beiden KS für Stücke, welche 1867/68 zum Regiment gelangten.
Ein Problem war, daß mich der L-Stempel an etwas erinnerte. Gelegentlich klappt es aber noch mit dem Gedächtnis. Ich empfehle einfach einmal den Beitrag hier im Forum über den mecklenburgischen Kavallerie-Säbel. Hier taucht dieser ominöse L-Stempel am Stichblatt auf. Ob es sich dabei wirklich um den gleichen Stempel handelt und worin dessen Bedeutung besteht, entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Gruß
ulfberth
P.S.
Das Thema hat mich inzwischen auch einige Stunden beschäftigt. Da ist das sportliche „Säbelvonderwandnehmen“ doch wirklich kein Problem.