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Thema: Holzeinlage Offizierssäbel II WK. (https://forum-historische-waffen.de/topic.php?id=2908)
Geschrieben von: reisele am: 06.01.11, 19:24:29
Hallo,
habe vor kurzem einen Offizierssäbel aus dem II WK
gekauft. Leider wackelt die Klinge in der Scheide,
das heißt die Holzeinlage fehlt.
Der Säbel ist von P.D. Lüneschloss Solingen hegestellt,
hat eine Länge von (mit/ohne Scheide)920/898 mm,
Klingenlänge 780 mm, Klingenbreite max. 19,5 mm, Klingenstärke max. 5,5 mm, Gewicht mit/ohne Scheide
von 900/700 gr.
Meine Frage ist nun, kann ich noch irgendwo diese Holzeinlagen beziehen, gebraucht oder neu?
mfg Richard Eisele
Geschrieben von: Zietenhusar am: 06.01.11, 20:01:55
Hallo Richard,
willkommen im Forum. Als ich mich in ähnlicher Lage befand, suchte ich nach einen Tischler, der noch Furnierholz hatte. Das schnitt ich mir dann mit einer Schere passend zu.
Gruß,
Thomas
Geschrieben von: reisele am: 09.01.11, 10:58:14
Hallo Thomas,
wie lange ist solch eine Einlage und wie stark war das Furnierholz das du verwendet hast. Möchte nicht einen anderen Säbel deswegen zerlegen.
Grüße Richard
Geschrieben von: Zietenhusar am: 09.01.11, 11:18:57
Hallo Richard,
die Länge der Einlagen berechnet sich aus der Länge des inneren Scheidenkörpers, minus einige Millimeter. In der Regel werden die Holzspäne, so die Bezeichnung, unter die Tülle des Mundblechs geschoben und somit fixiert. Die Stärke sollte 1 bis 2 mm betragen.
Letztendlich muß man aber das nehmen, was man bekommt. Es war seinerzeit schon nicht mehr so einfach, einen Tischler mit entsprechendem Material zu finden.
Sollte die Stärke nicht genügen, kannst Du auf einer Seite einen zweiten, etwas kürzeren Span unterlegen.
Gruß,
Thomas
Geschrieben von: limone am: 09.01.11, 21:02:53
Hallo Richard,
einen Anhalt zu Holzart und Behandlung der Späne kann die "Instruktion betreffend die Seitengewehre der Truppen zu Fuß", München 1880 geben.
Folgend ein Satz aus o. a. Vorschrift zum Innenleben der Scheide des bayer. Infanterie-Offiziers-Säbels, wie gesagt, etwas früher, 1880.
Grüße
Carsten
Geschrieben von: Zietenhusar am: 10.01.11, 14:20:19
Als Beispiel zeige ich hier originale Holzspäne eines Säbels. In diesem Fall sind sie so weit unter der Mundblechtülle, daß die Mundblechschrauben auch durch die Späne gehen. Das ist eher selten der Fall, denn es genügt, wenn sie zwischen Scheidenkörper und Tülle stecken. Viele Mundbleche haben ihre Befestigungsschraube auch an der schmalen Seite, so daß sie das Holz nicht frequentieren.
Hier ist z.B. auch ein dritter Span zu sehen, etwas kleiner als die anderen, der als Zusatzfutter zwischengelegt wurde, um mehr Spannung zwischen Klinge und Scheide zu erzeugen.
Geschrieben von: reisele am: 10.01.11, 16:13:55
Hallo Thomas, hallo Carsten, danke für die Info.
Damit kann ich jetzt auf die Suche gehen.
Grüße Richard
Geschrieben von: reisele am: 30.03.11, 11:42:16
Hallo,
nochmals danke. Die Beschaffung des Furniers war nicht einfach, der Erfolg dann um so zufrieden stellender.
Klinge sitzt jetzt satt in der Scheide.
So wie es sein soll.
Grüße Richard
Geschrieben von: Zietenhusar am: 30.03.11, 19:16:22
Hallo Richard,
es freut mich, daß die Suche nach passendem Material erfolgreich war. Ich fahre oft an den Tischler vorbei, bei dem ich damals fündig wurde. Ich weiß nicht, ob ich bei bedarf wieder bei ihm vorstellig werden kann, zumal er schon am Rentenalter war und es inzwischen auch schon wieder einige Jahre her ist. Im Grunde war ich zu bescheiden, hätte mehr Furnier mitnehmen sollen.
Gruß,
Thomas