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ulfberth

(Moderator)

Aufnahme eines Oberleutnants aus dem "4. Garde-Grenadier-Regiment Königin" vor der Verlegung des Regiments von Coblenz nach Spandau 1893. Deutlich zu sehen ist auch das gekrönte "A" als Griffemblem.


www.seitengewehr.de
02.07.08, 13:41:40

blacky21

(Mitglied)

Hallo,
für 99$ gibt es diesen Degen als Kopie.Wahrscheinlich kommen diese Stücke aus China.
Gruß blacky

30.05.09, 12:02:31

infanterieoffizier

(Mitglied)

Hallo Blacky,

wo hast Du denn diese Kopien gesehen? Und hast Du Fotos?

Danke und beste Grüße,

01.06.09, 23:35:10

limone

(Super-Moderator)

A.K.O. v. 14.10.1886:

(Maximilian Braumüller: Geschichte des Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiments Nr. 4, Berlin 1901, S. 286f.)


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
03.06.09, 00:07:49

blacky21

(Mitglied)

Hallo,
die Kopie ist auf dem amerikanischen Markt aufgetaucht.Das Gefäß ist recht gut gelungen.Die Scheide entspricht nicht dem Vorbild.Die klinge ist einschneidig mit breitem Hohlschliff u.geätzt.Die Fehlschärfe wirkt auf dem Bild eigenartig.Das Stück könnte auch aus Indien sei.
Gruß blacky

04.06.09, 19:25:11

WOTAN

(Mitglied)

Zitat von blacky21:
Hallo,
...Das Gefäß ist recht gut gelungen.


Deutlich unterscheiden läßt sich der Nachbau (als solcher wird die Waffe angeboten) vom Original dadurch, daß die Produzenten einen Bügel von einem IOD a/A verwandt haben und nicht den des Augusta-Degens. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht ausführen, um evtl. zukünftige Verbesserungen nicht zu fördern.

Wer sich zu den Augusta-Waffen (Degen und Säbel) näher informieren möchte, sei auf einen Artikel verwiesen:
Claus Stefansky: Die Ehrenwaffen der Königin Augusta für Koblenzer Infanterie-Offiziere, in: MILITARIA, Heft 3 Mai-Juni 2000 (ISSN 0724-3529). lesen

Gruß

Herman



05.06.09, 17:31:20

Preussen

(Mitglied*)

Guten Tag zusammen,
um die Frage nach den Kopien des Augusta Degens nochmal aufzugreifen möchte ich auf folgenden Anbieter aufmerksam machen
http://www.aus-omas-truhe.de/detail/id/851/name/augustaner-degen,-preussen-1886
Eine Frage noch an Schwertfeger die das Portepee betrifft. Ist die Vorschrift bekannt in der angeblich geregelt wird, dass das alte Portepee und nicht das Lederporteppe von 1896 anzulegen war?
Angenehmen Abend und
Gruss
Preussen


15.10.12, 18:34:43

infanterieoffizier

(Mitglied)

Hallo Preussen

Danke für den Link...oh nein! Jetzt werden die Dinger auch schon in Massen gefälscht...



15.10.12, 22:19:45

Schwertfeger

(Mitglied)

Zitat von Preussen:

Eine Frage noch an Schwertfeger die das Portepee betrifft. Ist die Vorschrift bekannt in der angeblich geregelt wird, dass das alte Portepee und nicht das Lederporteppe von 1896 anzulegen war?


Hallo Preussen,

Deine Nachfrage will ich auch deswegen gerne beantworten, da sie eine in Sammlerkreisen üblicherweise vorherrschende Meinung widerspiegelt, daß ab 1896 alle Offiziere der Truppen zu Fuß das neue Portepee (schwarzer Lederriemen mit drei Silberfäden durchzogen) zu tragen gehabt hätten. Da es fast schon ein heereskundliches Grundsatzthema ist, erlaube ich mir etwas auszuholen:

Im Armeeverordnungsblatt von 1889, Nr. 77, auf S. 78 wird die AKO vom 22. März 1889, mit der u. a. der IOD n/M eingeführt wurde, wiedergegeben.
In dieser AKO wird ausgeführt: "Auf den Mir gehaltenen Vortrag bestimme Ich, daß die Offiziere [...] statt des bisher für sie vorgeschriebenen Seitengewehrs ausschließlich Degen mit Korbgefäß und in Stahlscheide, Koppel mit silbernem Tressenbesatz und Portepee neuer Probe tragen sollen." Mit diesem Satz wurde (nur) zum IOD n/M das neue Portepee (silbernes Tressenband mit Leder unterlegt) befohlen. Ferner heißt es etwas weiter in der AKO: "Offiziere, welchen Ehrendegen usw. verliehen beziehungsweise von Offizierkorps verehrt worden sind, dürfen dieselben (jedoch in Stahlscheiden und am nunmehr vorschriftsmäßigen Koppel) weitertragen." Unschwer ist aus letztem Satz zu entnehmen, daß zu den von der Königin Augusta verehrten Waffen zwar Stahlscheide und neues (Tressen-)Koppel anzulegen waren; jedoch nicht das neue Portepee, da es in der AKO schlicht nicht erwähnt wird.

"Ein Blick in die Vorschrift erspart viele Diskussionen", habe ich mal gelernt, so auch hier. In der preußischen Offizierbekleidungsvorschrift vom 28. Mai 1896 wird zum Thema Portepee in Ziffer 146 (S. 108) fein säuberlich unterschieden zwischen "Waffen mit Stahlscheiden", wobei in einer abgeschlossenen Aufzählung der "Degen n/M., Pallasch, Säbel" genannt wird. Nicht jedoch wird der Degen a/A genannt, der im nächsten Unterabschnitt der Vorschrift unter "Stichdegen (Portepee alter Art)" subsumiert wird.
Für alle diejenigen, die nicht so gut lesen konnten, hatte man ferner ein zusätzliches Blatt mit einer Zeichnung eingefügt, in der die Offizierwaffen mit dem jeweils richtigen Portepee und der vorschriftsmäßigen Bindung wieder gegeben sind. Und siehe da: der IOD a/A (hier auch für Augusta-Degen stehend) hat das alte Portepee. Dieser Sachverhalt gilt auch für die Folgeausgaben der O.Bekl.V. Zur Illustration meiner Ausführungen füge ich einen Scan des Bildes aus der Vorschrift von 1911 bei.

Und für die ganz Ungläubigen zwinkern verweise ich auf die Regimentsgeschichte der Augustaner in der ein Parolebefehl des Kommandeurs (Nr. 1 vom 19. Mai 1912) zitiert wird, der den oben erläuterten Sachverhalt bei den Offizieren durchsetzt. Übrigens, bei aller Vorschriftentreue zeigt sich in dem Befehl auch die Fürsorge der Vorgesetzten, der das eigenmächtige und vorschriftswidrige Tragen des Portpees mit Lederband aus finanziellen Gründen bis zum Auftragen duldete, nur jedoch nicht in Anwesenheit des Kaisers. (Der Parolebefehl ist auch in dem von WOTAN zitierten Aufsatz wieder gegeben.)

Außerhalb der Fragestellung mache ich darauf aufmerksam, daß auch die Kürassieroffiziere das "alte Portepee" zum Stichdegen (Interimsdegen) anzulegen hatten.

Gruß

Schwertfeger


"Suum cuique" (Cicero: Jedem das Seine; Devise des Schwarzen Adler Ordens)
16.10.12, 10:48:07

Preussen

(Mitglied*)

Guten Tag Schertfeger
und vielen Dank für Ihre kompetente und ausführliche Klarstellung. Nun ist die Vorschrift das eine und die vielen Fotos aus der Zeit mit dem „neuen Portepee“ das andere. Was an Ihren Ausführungen weitere Einlassungen erübrigt scheint mir der Hinweis auf die Regimentsgeschichte der Augustaner und den dort enthaltenen Parolebefehl des Kommandeurs zu sein.
Nochmal schönen Dank und Gruss
Preussen


16.10.12, 13:49:37
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