... Infanterie? An einem Reitersäbel M1859 ? ...
Das hier angesprochene Buch von Görtz/Wacker ist sicherlich ein interessantes Nachschlagewerk. Ich will jetzt hier nicht dessen Fehler auflisten. Bei solch einem Umfang ist es völlig natürlich, daß wer solche sucht auch welche findet.
Die Crux des Buches liegt leider darin, daß ohne ein militärgeschichtliches und formationstechnisches Fachwissen der Leser in vielen Fällen die Informationen nicht auswerten kann.
Und genau dann landen wir beispielsweise - wie auch hier - bei der Frage nach einem Reitersäbel bei der Infanterie.
Aber, hatte ich geschrieben Infanterie? Es war die Rede von einer Infanterie-Munitionskolonne.
Wir haben es also Versorgung und nicht mit Kampf zu tun. Also Formationen, welche wie in diesem Fall Munition nach vorne zu transportieren hatten. Bei denen Ausrüstung und Bewaffnung nicht auf dem neuesten Stand sein mußten und bei denen kaum direkte Kampfhandlungen zu erwarten waren.
Die württembergische Kavallerie trug 1914 den alten Reitersäbel längst nicht mehr, sondern war längst mit dem KD bewaffnet. Natürlich wurden außer Dienst gestellte Waffen nicht entsorgt, sondern einer weiteren Verwendung zugeführt. Also z. B. beim Train und den Kolonnen. Diese Soldaten mußten bewaffnet sein, um sich auch bei einem Angriff ihrer Haut wehren zu können. Sie konnten sich gegen Franktireure durchsetzen, aber keine Infanterie oder Kavallerie werfen.
In diesem Zusammenhang ist Waffe und Stempel zu sehen.
Ansonsten würde ich empfehlen, den Bär erst einmal zu erlegen und hinterher das Fell zu teilen. Solche Beiträge zu laufenden Auktionen geben auch Mitbietern wertvolle Hinweise.
Gruß
ulfberth