B L A N K W A F F E N
DAS FORUM FÜR SAMMLER & INTERESSIERTE
unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 
Autor Nachricht

olgaulan

(Mitglied)

Hallo Sammlerfreunde,
Ihr müsstet mir mal wieder mit Rat zur Seite stehen!
Letzte Woche habe ich diesen, meiner Meinung nach, sehr schönen Säbel erstehen können, aber ich kann ihn nicht wirklich Zuordnen. Stempel, oder Abnahmen gibt es keine.
Hier ein paar Maße:
Gesamtlänge : 955 mm
Klingenlänge : 835 mm
Klingenbreite an der Fehlschärfe: 32 mm
Klingenstärke an der Fehlschärfe: 8 mm
Klinge mit beidseitigen, breiten Holzügen. Kurze, ca.12mm lange Fehlschärfe und Pandurenspitze. Einfacher, eiserner Bügelgriff mit Faustriemenschlitz und Parierlappen. Eiserne Griffkappe, jedoch ohne Grifflappen. Holzgriff mit Kordel gewickelt und mit Leder überzogen. Eine Drahtwicklung war meine ich nie da, denn das könnte mann erkennen.
Gerd Maier beschreibt in Band 2, "Preußische Blankwaffen",
auf Seite 237 einen Kav-offz.Säbel zum Blüchersäbel.
Den hat es wohl in "Eisen oder Gelb- Montiert" und ohne " Lappen an der Rückenschiene... Spitze nach Pandurenart geschliffen.."gegeben. Auch die relativ kurze Fehlschärfe
lässt den Schluss zu, dass der Säbel wohl vor 1860 gefertigt wurde.
Auf eure Meinungen bin ich schon gespannt und Danke euch schon mal im Voraus!!!

Grüßle Bernd


27.04.12, 20:07:07

Zietenhusar

(Hausmeister)

Zitat von olgaulan:
Auf eure Meinungen bin ich schon gespannt...
Hallo Bernd,

zuallererst, ja, es ist ein sehr schöner Säbel. Alles was jetzt von mir nachfolgt sind wirklich nur Meinungen, keine maßgeblichen Angaben.

Für eine Offizierswaffe erscheint mir die Klinge, sowie auch der Griff, zu einfach gehalten. Hinzu kommt die doch sehr schwierige Zuordnung zu den Kavallerieblankwaffen überhaupt, zumal die Artillerie-Offiziersblankwaffen, wie in den einzelnen Elementen erkennbar, ebenfalls am Klingenort mit einer Pandurenspitze versehen sind. Die Klingenbreite ist beeindruckend, sowie auch die breiten Parierstangenlappen, was widerum eher einer Kavallerieblankwaffe entspricht.

Gruß,
Thomas

27.04.12, 21:55:57

olgaulan

(Mitglied)

Hallo Thomas,
Danke, erst mal für deine schnelle Antwort.
Ich stimme dir Zu ! Für eine Offizierswaffe ist die Klinge und der Griff wirklich sehr einfach. Eventuelle Ätzungen auf der Klinge könnten verputz sein. Auf die Artilleriewaffen würde ich mich aber nicht unbedingt festlegen ( ich meine du denkst an die Artillerielöwenkopfsäbel bzw Rossarztsäbel um 1900 ? ).
Auf den Gerd Maier habe ich mich nur deshalb bezogen, weil ich nur dort eine Beschreibung gefunden habe,die dem Säbel nahe kommt.
Vielleicht bekommt ja noch jemand was raus.
Grüßle Bernd

28.04.12, 10:15:28

ulfberth

(Moderator)

Hallo Olgaulan,

eine verbindliche Aussage wird hier – schon allein durch das Fehlen eines Herstellers / Händlers, bzw. der Scheide – kaum möglich sein.

Vom Gefühl her würde ich den Säbel einem Portepee-Unteroffizier zuschreiben. Wobei ich hier bewußt auch Fußtruppen und Artillerie mit einschließe.

Gruß

ulfberth



www.seitengewehr.de
28.04.12, 11:10:22

mario

(Administrator)

Hallo Olgaulan,
bist Du Dir wirklich sicher, dass unter den Lappen kein Hersteller zu sehen ist ? Würde nicht wirklich helfen aber man könnte was ausschließen.
Gruß Mario


123
28.04.12, 21:50:04

blacky21

(Mitglied)

Hallo,
hier könnte man schon eher einen Offz.annehmen.Auf der Terzseite steht P.Hendrichs u....Quartseite in Solingen.Kupferdrahtwicklung gegenläufig verdrillt.Die schwarze Farbe dürfte nicht original sein.Ich würde bei diesem Stück einen Kav.säbel vermuten.

29.04.12, 12:02:22

ulfberth

(Moderator)

Zumindest bei Sachsen sind solche Säbel für die Feldwebel der Infanterie und in einer breiteren Ausführung mit Scheidenbändern auch bei der Artillerie nachweisbar. Bei diesen breiteren Ausführungen scheinen die belederten Griffe auch eine Oberwicklung aus Kupferdraht zu tragen. Das ist aber nur eine Beobachtung und nicht gesichert, ob es sich auf alle Modelle übertragen läßt. Die Klingen mit Pandurenspitze sind meist gebläut und geätzt. Eher selten ist dabei das sächsische Wappen. Eine Bestimmung ist meist nur über den Hersteller oder Truppenstempel wie „S.S.R.“ oder „12.A.R.“ möglich.

Hinzu kommt, daß diese Säbel in Sachsen als Polizei- und Beamtenwaffen bis ins 20te Jahrhundert Verwendung fanden.

In welchen Bereich oder welches Land der hier eingangs gezeigte Säbel nun wirklich fällt, läßt sich m. E. kaum feststellen.

Um so mehr, als der Fragesteller auch die Frage von Mario über einen möglichen Herstellerstempel bisher ignoriert hat.

Gruß

ulfberth



www.seitengewehr.de
30.04.12, 13:56:57

blacky21

(Mitglied)

ergänzent zu dem von mir vorgestellten Säbel möchte ich den kompletten Namen nachtragen.P.Hendrichs&Grah/in Solingen.Die in Eisen montierte Form gibt es auch in Messing.Im Vogtlandmuseum in Plauen wird diese Variante einem Offz.der Plauener Kommunalgarde zugeordnet.Damit wären wir
wieder bei Sachsen.
Gruß Hans-Jochen

30.04.12, 17:36:36

ulfberth

(Moderator)

Sachsen sind eben was besonderes. lachen


www.seitengewehr.de
30.04.12, 17:39:22

Ioddegen

(Mitglied)

Hallo an Alle,

in meiner Sammlung befindet sich ein Stück,siehe Fotos,(Sachsen Feldwebelsäbel um 1825 ?????)Auf der Klinge keine Schmiedemarke oder Händler ,nur auf der Scheide eine Marke.
Mir leider nicht bekannt.Für Hinweise und meinungen bin ich dankbar.

Länge über alles; 918 mm
Klingen Länge: 764 mm
Klingen Breite: 28 mm
Rückenklinge mit Ferse (Jelman)

01.05.12, 10:07:33
Gehe zu:
Benutzer in diesem Thema
Es lesen 0 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema:
Archiv
Powered by: phpMyForum 4.2.1 © Christoph Roeder