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vonmazur

(Mitglied)

Sammlergruessen: Noch ein anderer blankwaffen aus meine "Stash"....(Beutehorden?)

"Montmorencyformige" Klinge,verkuertz.. mit Frz. Handschreiben am Ruecken der Klinge. ("Mfre ??? de Klingenthal 9bre 1828 s.a.")Blaue Scheide mit ein Band mit Ringe, Einhacksoese am Ruecken. Holzes Griffstueke mit Leder. Keine Truppenstempln. Am Fehlscharfen Rueckenseite, Nummer: "1279" Frz. "Poincoins" sind nicht mehr Mir erlesebar...

Ueberall Lange: 94,5 cm
Waffen Lange: 90,0 cm
Klingen Lange: 75,0 cm
Max. Breite: 35mm
Max. Staerke: 10 mm

Dale


"hans værge hamrede så fast,
at gotens hjelm og hjerne brast."
21.05.12, 04:55:38

leila100

(Mitglied)

Hallo Dale,

das ist das Modell 1873. Die Klinge wurde vom französischen
Kavallerie Säbel M 1822 (Beuteklinge) übernommen und später gekürzt.

Gruß Ingo

21.05.12, 14:45:13

Eisenhauer

(Mitglied)

Hallo, Dale.
Ingo hat die Klärung schon eingeleitet. Dies ist der deutsche Ulanensäbel M 73. An der Klingenwurzel müßte sich noch im Bereich der französischen Rückengravur ein Abnahmestempel befinden. Falls das Stück bei der preußischen Armee Verwendung fand, müßte die Fehlschärfe noch einen dementsprechenden Superrevisionsstempel mit dem Jahr der Abnahme vorweisen.
Die Ulanen führten das Stück bis zur Ausgabe der KD 89-Modelle. Danach wurden die ausgemusterten M 73 an die Feldartillerie und Bagage zu Beginn des 1ten WK weitergegeben, weil der steil einsteigende Bedarf an langen Blankwaffen die Depoteinlagerungen weit überschritten. Dort endete ihre Verwendung bei Kriegsende. Von der Reichswehr übernommene M 73 sind mir bisher noch nicht untergekommen.
Gruß: Ingo II

13.06.12, 23:14:29

thüringer

(Mitglied)

Zitat von Eisenhauer:


Die Ulanen führten das Stück bis zur Ausgabe der KD 89-Modelle. Danach wurden die ausgemusterten M 73 an die Feldartillerie und Bagage zu Beginn des 1ten WK weitergegeben, weil der steil einsteigende Bedarf an langen Blankwaffen die Depoteinlagerungen weit überschritten.
Gruß: Ingo II


... und hier ein Bild aus meiner Sammlung.

Bis bald
Roland


Hüte Dich, alles zu begehren, was Du siehst,
alles zu glauben, was Du hörst,
alles zu sagen, was Du weißt
und alles zu tun, was Du kannst.
14.06.12, 22:20:59

Clouseau

(Mitglied)

Hallo Eisenhauer,

jetzt aber alle Fakten auf den Tisch… Deal

Du musst Dale noch erklären, anhand welcher Stempelungen er auf der nächsten Waffenbörse im fernen Alabama erkennen kann, dass ein „deutscher Ulanensäbel M. 73“ nicht in der preußischen Armee getragen wurde verwirt .

Gruß Clouseau

14.06.12, 22:21:03

Eisenhauer

(Mitglied)

Hallo, Thüringer.
Ein wirklich schönes Foto als Belegstück für den M 73.
Hallo, Clouseau:
Nun - DIE Erklärung hättest Du sicherlich selber geben können lachen
Zum Einen und immer hilfreich: Gelöschte und/oder noch vorhandene Truppenstempel.
Zum Anderen weisen die M 73, die bei den preußischen Ulanen Verwendung fanden, immer den Superrevisionsstempel W mit der jeweiligen Jahreszahl der Abnahme quartseitig auf der Fehlschärfe auf.
Es gibt von den M 73 zwei Muster:
Das Seltenere ist die ungekürzte Ausführung mit 915mm langer Klinge und einer Scheide mit zwei Trageringen.
Nach 1890, wann genau, entzieht sich meiner Kenntnis, wurden die Klingen um 150mm auf 755mm gekürzt. Diese Ausführung verfügt dann auch nur noch über einen festen Scheidenring und eine innenseitig am Band angebrachte Reitöse.
Ich selber verfüge über einen der "Namenlosen": Kein Superrevisionsstempel und der sonst hilfreiche Truppenstempel zeigt nur die Reserve-Leichte-Munitionskolonne und hilft dann ohne Vorzahl auch nicht mehr wirklich weiter!
So - ich denke, jetzt weiß Dale im fernen Alabama Bescheid!

26.06.12, 21:29:43

mario

(Administrator)

Zitat von Eisenhauer:

Es gibt von den M 73 zwei Muster:


Hallo,
wenn man schon von verschiedene "Mustern" des Ulanesäbels schreibt, sollte man nicht die Solinger Herstellung vergessen. Die Klinge unterscheidet sich nicht nur an der Abnahme und Hersteller sondern auch an der Montmorency-Klinge.
Gruß Mario


123
27.06.12, 11:13:50

Schwertfeger

(Mitglied)

Zitat von mario:
Zitat von Eisenhauer:

Es gibt von den M 73 zwei Muster:


Hallo,
wenn man schon von verschiedene "Mustern" des Ulanesäbels schreibt, sollte man nicht die Solinger Herstellung vergessen. Die Klinge unterscheidet sich nicht nur an der Abnahme und Hersteller sondern auch an der Montmorency-Klinge.
Gruß Mario


Zwei Frage an die freundlichen Antwortgeber.
a) "M" steht meines Wissens für "Modell". Ist "Muster" auch amtlicher Sprachgebrauch?
b) Wieso heißt der Säbel hier "Ulanensäbel M 73"? Ich habe mal gelernt, dass er bei Einführung schlicht "Ulanensäbel" hieß und später gemäß kriegsministerieller Verfügung vom 16. Juli 1896 unterschieden wurde zwischen "Ulanensäbel" und "Ulanensäbel umgeändertes Modell" ( = das ist der gekürzte). Gibt es auch hier etwas Amtliches?

Gruß

Schwertfeger


"Suum cuique" (Cicero: Jedem das Seine; Devise des Schwarzen Adler Ordens)
02.07.12, 18:52:05

leila100

(Mitglied)

Hallo Schwertfeger,

zu Frage b). (Wenn es denn eine ist). lachen
Ulanensäbel ist natürlich richtig.
Ich sammle nun drei oder vier Jahre und fühle mich immer noch als Anfäger. Darum ist es vielleicht verzeihlich, wenn ich die Bezeichnung M 73 gebrauchte. Für Anfänger ist es sehr verwirrend, wenn so eine Bezeichnung von Fachleuten wie "Maier" auch benutzt wird.

Viele Grüße
Ingo

03.07.12, 17:01:03

Schwertfeger

(Mitglied)

Zitat von leila100:
...
zu Frage b). (Wenn es denn eine ist). lachen
...


"?" beendet regelmäßig eine Frage *). zwinkern

Schönen Dank für die Klarstellung.

Gruß

Schwertfeger

*) auch eine rethorische lachen


"Suum cuique" (Cicero: Jedem das Seine; Devise des Schwarzen Adler Ordens)
04.07.12, 10:50:22
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