Hallo ,

heute stelle ich Euch einen einheitlichen Offiziersäbel für Portepee-Unteroffiziere "Einheits-Säbel (Verfügung vom 17.2.1922,RWMin. Nr.703/1.22.Jn.2 III. - HVBlatt 1922,Nr.109)" der Reichswehr mit Truppenstempel vom 6.(Pr.) Pionier-Bataillon vor.

Hersteller: W.u.K. (Weyersberg und Kirschbaum)

Abnahme: 27 für 1927
Reichswehr-Adler 61

Ehemaliger Truppenstempel: S.Zg.Pi.6.1.

Scheinwerferzug 6.(Preuß.) Pionier-Bataillons , Waffe Nr.1

Der Scheinwerferzug hatte 1 Feldwebel und 21 Mann.

Gliederung und Standorte des Reichsheeres und der Reichsmarine , Nach dem Stande vom Herbst 1929

6.(Pr.) Pion. Batl., Oberstlt. von Winterfeld ,Minden (Westf.)
1.Komp. Minden (Westf.)
2.Komp. Minden (Westf.)
Br.Kol. u. Schw.Zg. Minden (Westf.)


1932 werden die Brückenkolonne und der Scheinwerferzug des Pionierbataillons Geräteeinheiten. Die Artillerie bekommt die 110cm Scheinwerfer zur Flugzeugabwehr.Aus dem Personal wird die 3.Pionier-Kompanie gebildet.

Änderung des Truppenstempels
Das S. und Zg. wurde gelöscht , 3. und Schrägstrich wurden neu geschlagen und die Waffen-Nr.1 wurde durch die Waffen-Nr.8 überstempelt.

Gültiger Truppenstempel: 3./Pi.6.8.

3.Kompanie 6.(Preuß.) Pionier-Bataillons , Waffe Nr.8

Gliederung und Standorte des Reichsheeres und der Reichsmarine , Nach dem Stande vom Herbst 1932

Der Division unterstellt
6.(Pr.) Pionier-Bataillon , Stab , Minden (Westf.)
1. bis 3. Kompanie , Minden (Westf.)

Quellenangabe: H.Dv.464 "Vorschrift über die Stempelung und die Bezeichnung von Waffen und Gerät bei der Truppe", Berlin 1924
Adolf Schlicht - Jürgen Kraus "Die Uniformierung und Ausrüstung des deutschen Reichsheeres 1919-1932",Seite 16,S.77 und S.86
Handbuch zur deutschen Militärgeschichte 1648-1939,4.Lieferung,1970,Abschnitt VI Edgar Graf v. Matuschka "Organisation des Reichsheeres",Seite 330

Gruß Jens

FOTO - Zusatz

Hier ein weiteres Sück,das allerdings Fragen aufwirft.Es ist gestempelt 27 auf Klingenrücken u.1920 auf dem terzseitigen Mitteleisen.In Altenburg wurde ebenfalls ein Säbel mit 1920 vorgestellt.Bevor man vorschnell dagegen argumentiert,sollte die Literatur hinzugezogen werden.Es gibt Parallelen bei den 84/98 aus derselben Produktionszeit.
Scheide u.Quartseite der Parierstange sind mit Za.S.76 gestempelt (Zeugamt Spandau.Waffe 76)
Portepee nach Erl.v.22.12.1920

Welche Parallelen gibt es denn nach der Literatur - und welche Rückschlüsse lassen sich daraus ziehen?

Ein 1927 abgenommener Säbel mit dem Jahresstempel 1920 ist einfach zu ungewöhnlich, als daß man neue Erkenntnisse hier für sich behalten sollte.

Gruß

ulfberth

Herzlichen Dank für die Ergänzungen. Das Problem ist nur, daß sich die Frage nach dem „1920-Stempel“ auf einem 1927 hergestellten Säbel durch diese beiden Quellen nicht beantworten läßt.

Der Hinweis einer „ähnlich Stempelweise“ trifft bei den o. g. Literaturhinweisen zweifelsohne zu. Carter wie auch Welser beschreiben dort nämlich nicht den oben gezeigten „1920“-Stempel, sondern eine davon abweichende und auch nicht näher erklärte Form.

Welzer: „Die neu gefertigten 84/98 Reichswehr-Bajonette wurden alle bei W. & K., Weyersberg und Kirschbaum, hergestellt und datieren zwischen 1927 und 1930. Bis jetzt wurde keines mit der Jahreszahl 1929 vorgefunden.
Diese Bajonette sind ungewöhnlich, indem sie wie die späteren 3. Reich-Muster gefertigt sind; brüniert und der Feuerschirm dehnt sich nicht bis zum Ende des Griffes aus und ist von unten nicht zu sehen. Sie sind ebenfalls mit "19 Adler 20" am Parierstück markiert. „

Persönlich ist mir ein solcher Stempel bewußt nie untergekommen. Auch befragte Bajonettsammler verneinten die Frage nach einem solchen "19 Adler 20" Stempel. Hinzu kommt, daß Carter möglicherweise diesen Stempel auch nur vom Hörensagen (Welzer die Sekundärquelle?) gekannt hatte. Fehlende Bilder lassen zumindest diese Vermutung zu. Alles in allem ein recht ungewöhnlicher Vorgang.

Gruß

ulfberth