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Thema: Fragen zu einem Bayrischen IOS M 1855 (https://forum-historische-waffen.de/topic.php?id=5446)


Geschrieben von: Puck am: 19.08.14, 21:56:09
Hallo,
Der Säbel ist in der massiveren Kammerstück-Version.
Auf der Stichblatt-Unterseite befindet sich der Truppenstempel "10.R.12.4." (10. Bayrisches Infanterieregiment?).
KL: 800 mm, KB: max. 30 m, Hersteller auf Fehlschärfe innen:
vermutl. Neuhaus, auf Fehlschärfe außen: "II" (Tragegröße).
Auf dem Klingenrücken wahrscheinl. Händlerinschrift (stark
verwischt), nur noch das Wort ".....MÜNCHEN" zu erahnen.
Auf beiden Klingenseiten ist ein "L unter Krone" (Ludwig) als schwache Ätzung vorhanden.
Der gesamte Säbel ist stark abgenutzt. Die Fischhaut auf dem Holzgriff ist so stark abgegriffen, dass sie nur noch unter der Kupferdrahtwicklung existiert.

Die passende Metallscheide ist sicher nicht zugehörig (zu
lang)

Meine Fragen an Euch:

- Innen auf dem Stichblattendknopf sind die Buchstaben
"A.U.M" eingeschlagen. Kennt jemand die Bedeutung?
Vom Bayrischen Armeemuseum konnte mir leider niemand
helfen.

- Weder auf der Klinge, noch auf dem Gefäß sind Abnahmestem-
pel. Handelt es sich da eigentlich um ein Kammerstück?

Ich hänge Fotos an.
Vorab schon mal Danke.
Gruß Hans


Geschrieben von: ulfberth am: 20.08.14, 09:42:19
Moin Hans,

die frühen bayerischen Feldwebelsäbel tragen zumeist keine Revisionsstempel, bzw. auf der Fehlschärfe "1868" in Verbindung mit dem Superrevisorstempel. Dienststücke mit einer Händlergravur auf dem Klingenrücken sind mir dabei bisher wissentlich nicht begegnet.

Die ominöse Eigentumsmarkierung könnte die eines Kostümfundus / Theaterverleihs sein.

Gruß

ulfberth


Geschrieben von: Puck am: 20.08.14, 22:08:46
N'abend ulfberth,
und danke für Deine schnelle Antwort.
Die mögliche Händlerinschrift auf dem Klingenrücken mit München am Ende, ist flach geätzt und nur noch so schwach zu sehen, dass es mit einem Foto nicht klappt. Vielleicht ist sie auch nicht von einem Händler.

Wenn es ein Eigentumsstück wäre, würde dann der amtlich aussehende Truppenstempel dazu passen?

Die ominöse Markierung freuen wird dann wohl ein Rätsel bleiben.
Ein Theaterfundus wäre natürlich ein Gedanke. Vielleicht würde das auch die insgesmt starken Gebrauchsspuren nach einer "militärischen Karriere" erklären.
Beste Grüße, Hans




Geschrieben von: Koppel1944 am: 24.08.14, 10:09:41
Der Herst. wird wohl Lorenz Stanko München sein, denke auch ein Eigentumsstück


Geschrieben von: RAL am: 25.08.14, 11:40:02
Könnte es nicht A.D.M. sein?
Artillerie Depot München?


Geschrieben von: mario am: 25.08.14, 16:57:21
Wäre denn eine "II" (Tragegröße) auf einer privat beschafften Waffe zu sehen zwinkern
Schade , dass die passende Scheide nicht mehr bei ist.

Gruß Mario


Geschrieben von: ulfberth am: 26.08.14, 10:58:18
Zitat von RAL:
Könnte es nicht A.D.M. sein?
Artillerie Depot München?


Das würde m. E. keinen rechten Sinn ergeben. Die verschiedenen kurzen aufpflanzbaren fremdländischen Seitengewehre mit Stempeln von Artillerie-Depots wurden zumeist dort aptiert und der Stempel ist eher als einer der Eigentumsstempel des Deutschen Reiches zu deuten.

Etwas, was bei einem bayerischen I.O.S. kaum anzunehmen ist.

Gruß

ulfberth


Geschrieben von: Puck am: 01.09.14, 00:31:16
Hallo Koppel l944, RAL, Mario, Ulfberth

danke für Eure Antworten. Ich konnte erst jetzt wieder ins Forum.

RAL, beim genauen Hinschauen könnte das "U" wirklich ein "D" sein, bei dem der obere Bogen nicht voll ausgebildet ist (geht über die Kante)
Artillerie Depot München würde dann passen, aber ob die dort die Waffen so markiert haben, und dann so ein abgegriffenes Stück? Müsste man ein authentisches Beispiel haben.

Koppel 1944, außer dem geahnten München, kann man nichts weiter erkennen. Vielleicht ist Deine Idee richtig.