Eine Option ist mir noch eingefallen.
Es gab (anscheinend ?) ein paar Jägerbüchsen M/65, welche so modifiziert wurden, dass sie ein Chassepot Bajonett aufnehmen konnten, sollte der Ringdurchmesser stimmen. Hierzu wurden Teile des Schaftes vor der Bajonettwarze und die Bajonettwarze selber modifiziert.
Wegen des kurzen Griffs konnte die Sperrfeder des Mle1866 nicht hinter der Warze zuschnappen, also wurde eine Nut in die Bajonettwarze eingefräst. Somit verriegelt die Feder nicht hinter, sondern in der Warze selber. Da der Griff des Mle1866 dicker ist, musste auch der Schaft vor der Warze abgeschliffen werden.
Ich füge hier mal ein Youtube Video sowie ein Screenshot ein. Hoffentlich passt das alles mit den Urheberrechten usw. In dem Video ist diese Abänderung zu sehen.
Ob es sich dabei um eine original preussische Abänderung handelt, weiss ich nicht! Auch ist in dem Video der Laufring des Mle1866 durch ein grobes Aufbiegen vergrößert worden. Sieht nicht so "preussische" aus...
Aber vielleicht (!) handelt es sich bei den modifizierten Mle1866er, die hier vorgestellt wurden, um solche Seitengewehre, die für diese modifizierten Jägerbüchsen gemeint waren. Hat man eine modifizierte Jägerbüchse, reicht das Ausweiten des Mündungsrings von 17,4mm auf 21mm und das Chassepotbajonett lässt sich einwandfrei benutzen.
Allerdings sammeln die Herren aus dem Video seit mehr als 30 Jahren Zündnadelgewehre und daher unterstelle ich Ihnen erstmal genug Fachkenntnis um eine grobe Fälschung zu erkennen. In meiner Literatur ist diese Abänderung jedoch nirgendwo erwähnt.
Hoffentlich äußern sich hier ja noch Fachmänner aus dem Bereich Zündnadelwaffen zu meiner Theorie. Ich möchte hier keine Gerüchte verbreiten, daher würde ich mich über eine etwaige Korrektur oder mehr Informationen zu meiner Idee sehr freuen.
Link zu dem Video: https://www.youtube.com/watch?v=9lNHvvwKpPs
Mit besten Grüßen
Vincent