...mit einem Föhn erwärmen
Das bringt leider nicht die Wärme, und somit auch keine Erleichterung, welche für eine Bearbeitung von Eisen erreicht werden sollte.
...der Leitfaden "Die Seitengewehre der Truppen zu Pferde und die Lanzen" von 1910.
Ein treffliches Dokument.
Was auch angewendet wird, unbedingt beachten:
1. Das im Leitfaden erwähnte Ausglühen der Scheide lässt die Lötnähte schmelzen und so auch ungewollt zerstören, da dessen Material einen geringeren Schmelzpunkt hat als das Eisen.
2. Keine Anwendung von Gummi- oder Holzhammer, oder einer materialmäßig ähnlich gearteten Unterlage, an einer noch nicht abgekühlten Scheide.
3. Die eigene Krafteinschätzung und ein Gefühl für das Material sollte vorhanden sein, denn wird der Knick in die andere Richtung gebogen, weil man seine Kraft unterschätzte, ist der Schaden noch größer.
Mein Tipp, die Scheide mit der Hohlseite des Knickes auf eine Glatte aber nicht zu harte Unterlage legen (siehe Vorschlag von Koppel1944), z.B. eine Werkbank aus Holz, und dann mit einem Holz- oder Gummihammer den Knick vorsichtig nach unten schlagen. Zwischendurch die Scheide hochkant und abwechselnd auf die Schmalseiten legen und mit dem Hammer auch diese Stellen*) bearbeiten.
Ich selbst drücke solche Knicke eher mit einem Schraubstock heraus, dessen Backen mit Holz und/oder Lappen gepolstert wurden. Anschließendes Klopfen auf die etwas erhabenen Stellen*) der oben erwähnten Schmalseiten drückt auch dort das aus der Form gekommende Material zurück. Dabei versuche ich nicht mit Gewalt die Scheide gänzlich gerade zu bekommen. Lieber eine leichte Richtungsabweichung in der Gesamtlänge belassen als die Scheide zu ruinieren. Denn dabei dürfen wir eines nie vergessen, wir sind nur Laien!
Gruß,
Thomas
*) Siehe roter Pfeil auf anhängendes Foto.