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Preussen

(Mitglied*)

Guten Tag,
aus der "Instruktion betreffend die Seitengewehre der Truppen zu Pferde und die Lanze N/A" (1880)
zitiert aus
G. Maier, "Preussische Blankwaffen" Teil VI, S. 909


07.10.20, 08:03:26

joehau

(Mitglied)

Zitat von Clouseau:
Ohne „infanterieoffizier“ vorgreifen zu wollen (er meldet sich vielleicht noch zu Wort),
kann ich schon verraten, dass bei dem von ihm vorgestellten Degen die noch
vorhandenen Reste der Oberwicklung mittig aus zwei dickeren, miteinander
verdrillten und umsponnenen Drähten, oben und unten jeweils einem dünneren,
glatten Draht bestanden.


Ich habe hier mal das Bild des besagten Kür.-Offz.-Degens von "infanterieoffizier"
verbessert. Leider ist es trotzdem etwas zu unscharf, aber ich tendiere dazu,
einen umsponnenen verdrillten Mitteldraht zu erkennen.




07.10.20, 18:43:04

leila100

(Mitglied)

Hallo,

vielen Dank Preussen für das Einstellen der S. 909, Meiers Blankwaffen.
Nun ist das mit der umsponnenen Drahtwicklung geklärt. meine Zweifel sind beseitigt.

Meier beschreibt auf Seite 887, preußische Blankwaffen, zwei M 54 für Portepee Unteroffiziere.
Der erste:
Hülse mit schwarzem Kalbsleder und Fischhautoptik, zwei äußere glatte Drähte. der mittlere verdrillt, aus Messing.
Der Zweite:
Hülse mit Fischhaut bezogen und gleicher Drahtwicklung.

Auf Seite 889 wird die Ausführung mit umsponnener Wicklung beschrieben. Fälschlicherweise ohne Vergoldung.

Das bedeutet, neben der Ausführung mit vergoldeten umsponnenen Draht hat es eine weitere Ausführung
aus Messing mit verdrilltem Draht gegeben.

Gruß leila100

07.10.20, 23:35:19

Zietenhusar

(Hausmeister)

Zitat von leila100:
Meier beschreibt auf Seite 887, preußische Blankwaffen, zwei M 54 für Portepee Unteroffiziere.
Der erste:
Hülse mit schwarzem Kalbsleder und Fischhautoptik, zwei äußere glatte Drähte. der mittlere verdrillt, aus Messing.
Der Zweite:
Hülse mit Fischhaut bezogen und gleicher Drahtwicklung.
Hallo Ingo,

schreibt er das selbst oder wird auf dieser Seite auch eine alte Vorschrift abgebildet?

Zitat von leila100:
Auf Seite 889 wird die Ausführung mit umsponnener Wicklung beschrieben. Fälschlicherweise ohne Vergoldung.
Wird die Vergoldung dort nur nicht erwähnt oder explizit drauf hingewiesen, dass die Wicklung nicht vergoldet ist?

Gruß,
Thomas

08.10.20, 07:16:27

pdgdolch

(Mitglied)

Hallo,

hier mal aus Gerd Maier Preussische Blankwaffen S. 887:

"Das erste hier abgebildeten Sondermuster des Pallaschs M 1876 gehört in die Kategorie der seltenen reglementierten Dienstausführungen für Portepeeträger.
...
Die in ihrer Mitte ungewohnt bauchig geschwellte Hülse überzieht beim ersten der hier beschriebenen Exemplare schwarzes Kalbleder,
dessen Oberfläche nach Art der Fischhaut genarbt ist.
Drei Messingdrähte, die beiden äußeren glatt, der mittlere verdrillt , umgeben in einer Spirale von 13 Windungen den Griff.
...
Ein ähnliches Stück, gleichfalls mit echtem Fischhautbezug auf der von nur einem verdrillten Messingdraht umflochtenen Hülse...
"

Später auf Seite 889 ein weiteres Stück:

"... die Hülse nach Offizierstradition mit Fischhaut bezogen. Die Umwicklung jedoch ist nicht mit Silberdrähten, sondern mit umsponnenen Messingdrähten ausgeführt..."

Alle genannten Stück sind Kammerstücke.

Gruß Peter


08.10.20, 08:56:28

leila100

(Mitglied)

Hallo Thomas,

in meinem Beitrag von gestern, habe ich Meier sinnbildlich zitiert, nicht wörtlich.
Das hat pdgdolch heute morgen nachgeholt.
Ist Deine Frage damit beantwortet?

Gruß Ingo

08.10.20, 16:31:50

joehau

(Mitglied)

In den Jahrzehnten zwischen der Einführung des K.O.D.54 im Jahr 1880
und dem Weltkrieg könnte sich an der ursprunglichen Spezifikation auch
etwas geändert haben, nur die Dokumentation dazu ist nicht bekannt.

Oder bei zeitgenössischen Instandsetzungsarbeiten wurde der gerade
verfügbare Draht genommen, oder der Restaurator in jüngerer Zeit
hatte keinen passenden Draht...

08.10.20, 18:07:49

pdgdolch

(Mitglied)

Zitat von joehau:
In den Jahrzehnten zwischen der Einführung des K.O.D.54 im Jahr 1880
und dem Weltkrieg könnte sich an der ursprunglichen Spezifikation auch
etwas geändert haben, nur die Dokumentation dazu ist nicht bekannt.

Oder bei zeitgenössischen Instandsetzungsarbeiten wurde der gerade
verfügbare Draht genommen, oder der Restaurator in jüngerer Zeit
hatte keinen passenden Draht...


Ein schönes Schlusswort für die Wicklungsdiskussion.
Als Themenstarter erlaube ich mir mal das zu entscheiden.

Ich wollte hier einen schönen und recht seltenen preussischen Degen mit ein paar zusätzlichen Regimentsbildern vorstellen,
und nicht für "Verwicklungen" sorgen.

Mit einer restaurierten Wicklung kann ich da sehr gut leben, damit bin ich hier ja auch nicht alleine freuen

Gruß Peter

08.10.20, 18:32:06

Clouseau

(Mitglied)

Wenn der Themenstarter dies als Schlusswort gewertet haben will, dann sollte man sich daran halten, auch wenn es schade ist, das Ende einer Debatte zu verfügen.

Grundsätzlich halte ich es für sinnvoller, solche Diskussionen in der Sache auch kontrovers zu führen, denn sie bringen Themen meistens voran. Die Reaktionen sind ja in der Regel nicht böse gemeint, auch wenn der ein oder andere sich häufig auf den Schlips getreten fühlt. Reaktionen wie „Schönes Stück“, „Glückwunsch zum Erwerb“ und ähnliches Tralala möchte zumindest ich mit meinen Beiträgen nicht erreichen. Da ist es mir lieber, wenn andere, wenn es sein muss, konstruktive Kritik üben, auf die man ja argumentativ eingehen kann.


08.10.20, 19:44:21

pdgdolch

(Mitglied)

Ich zumindest habe mich zu keiner Zeit auf den Schlips getreten gefühlt.
Um Reaktionen wie "tolles Stück" zu erzeugen, habe ich diesen Degen nicht vorgestellt und verkaufen will ich ihn auch nicht.

Ich dachte vielleicht interessieren solche Stücke den ein oder anderen.

Die Sache mit der Wicklung darf auch selbstverständlich gerne weiter diskutiert werden,
mich stört es nur wenn die Sache hier persönlich wird, das führt zu nichts.

Also bitte nur zu und weiter im Thema, Feuer frei !

Gruß Peter



08.10.20, 20:00:47
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