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Thema: Schaschka m/1927? ==> Replika (https://forum-historische-waffen.de/topic.php?id=8646)


Geschrieben von: schwekapi am: 12.03.21, 22:33:42
Hallo die Sammler,

ich stelle das Thema erst mal hier ein, denn man kann es ja nachher noch verschieben.
Ich habe für meinen Freund eine Bodenfund Schaschka gekauft, weil er etwas haben wollte, sein Bajonett in ähnlicher Verfassung, zu versorgen. Vielleicht haben wir ja einen Profi, der sich damit auskennt. Es sind sehr viele andere Stempel drauf, als man sie so kennt. Ich möchte auch gleich betonen - ist es eine Fälschung, so macht das nichts. Das warum habe ich oben erklärt. Wobei wir uns aber gedacht habe, dass man bei Bodenfundstücken nicht unbedingt mit Fälschungen rechnen könnte.

Eine Bemerkung muss ich noch loswerden. Es ist das unhandlichste, kopflastigste (eher unhandliche) Eisenschwein, was ich je in der Hand hatte. Interessant wird es dann, wenn man das Gewicht mit einem anderen schweren Säbel vergleicht.

Die Schaschka wiegt 870 gramm.

Mein Säbel m/1807 wiegt 1070 gramm.

Trotzdem kann ich mit dem Säbel wesentlich besser "arbeiten" als mit der Schaschka. Er ist wesentlich besser ausbalanciert. Wer schon mal das "Wettkampf der Waffenschmiede" gesehen hat, weiß was ich meine. Andere natürlich auch. Dort wird jedoch vieles so sehr gut erklärt. Wenn die Reiter damit ein paar Mal "rumgewirbelt" haben, hatten sie meiner Ansicht nach tierische Gelenkschmerzen.

Also, ich freue mich, wenn mir jemand dazu was sagen kann.


Geschrieben von: schwekapi am: 12.03.21, 22:36:11
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Geschrieben von: schwekapi am: 12.03.21, 22:38:49
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Geschrieben von: Zietenhusar am: 13.03.21, 04:27:17
Hallo Thomas,

vorweg, anhand der Fotos, auch wenn sie sehr gut sind, kann ich bezüglich der Originalität keine Aussage treffen. Dafür müsste man das Teil schon in den Händen halten. Sieht von Weitem aber nicht schlecht aus.

Allerdings werden diese Schaschkas, in unterschiedlichen Ausführungen, massenhaft gefälscht. Um einen "Bodenfund" herzustellen bedarf es wenig. Wenn die Waffe tatsächlich im Boden oder auf einem Boden (zwei unterschiedliche Orte) gelegen hat, so lange bis Klingenstahl und Messing oxydieren, sollte man genau hinschauen, ob sich der Scheidenkörper aus Holz, die Scheidenbelederung*), das Stoßleder und der Holzgriff, also alle organischen Substanzen, in einem vergleichbar ähnlichen Zustand befinden.

Allerdings kenne ich mich nur mit späteren Ausführungen ein wenig aus. Einer von meinen Schaschkas wurde vom Müll gerettet, Dessen Klinge hatte tiefe und örtlich begrenzte Rostlöcher. Seine Scheidenbelederung*) war vollkommen vergangen. Der Holzgriff hingegen recht gut erhalten. Die Aufnahme fürs Bajonett wurde dreiteilig ausgeführt. Dein Freund soll mal testen, ob das Bajonett gut in der Halterung sitzt.

Ich vermute, dass das "SLAT. 1927" Statoust 1927 heißen soll. Meine späteren Ausführungen hatten für den Herstellungsort Slatoust ein Stempel statt Buchstaben auf die Fehlschärfe geschlagen.

Die Kopflastigkeit ist übrigens gewollt. Der Säbel wurde vom Pferd herunter geschwungen und blieb in ständiger Rotationsbewegung. Die Bewegung war ungebremst und fließend. Das macht sich mit einer kopflastigen Klinge hervorragend. Zum Fechten hingegen eher ungeeignet, da eine solche Waffe nur mit viel Aufwand gebremst werden kann.

Hier mal noch etwas zum Schauen.
Hier mit etwas Virtuosität, fürs rechte Auge und fürs linke Auge. freuen

Gruß,
Thomas

*) Die Belederung meiner Schaschkas bestand aus einem Holzkern mit schwarz "gummierter" Jute-Umwicklung. Also nur das Trägermaterial (die Jute) war organisch.

Apropos "Wettkampf der Waffenschmiede". Hier ist der entsprechende Teil mit den Schaschkas. zwinkern


Geschrieben von: Koppel1944 am: 13.03.21, 07:14:37
das ist eine gealterte Kopie, die Stempel hat es so nicht gegeben.
Ob das Bajonett da passt ist fraglich.


Geschrieben von: schwekapi am: 14.03.21, 20:12:46
Hallo Thomas,

vielen Dank für die vielen Informationen. Zum Teil wunderschöne Säbelschwingerinnen. lachen

Ich finde die Teile trotzdem sehr unhandlich. Ich möchte damit nicht gekämpft haben.

Es wird schon so sein, dass es eine gealterte Kopie ist.

Zitat:
das ist eine gealterte Kopie, die Stempel hat es so nicht gegeben.


Hallo Koppel 1944. Vielen Dank für Deine knappe, präzise Antwort. Wäre es Dir möglich, einiges näher zu erläutern? Da könnte ich lernen für das nächste Mal.


Geschrieben von: Koppel1944 am: 14.03.21, 20:32:09
Was willst denn genau wissen, ... Scheidenleder, Herstellerstempel, vom Griffkopf das Ösenloch, die Öse vom Scheidenring ist zu klein, ...passt alles nicht.


Geschrieben von: schwekapi am: 16.03.21, 01:38:58
Ich bedanke mich, für die präzisen Erläuterungen zu dem Stück. Daraus konnte ich sehr viel lernen.