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Thema: alte preußische Markierungen des 18. Jahrhunderts (https://forum-historische-waffen.de/topic.php?id=8716)
Geschrieben von: Pawel am: 29.05.21, 19:01:50
Guten Tag
Kennt einer der Herren die alten preußischen Regimentszeichen?
Pawel
Geschrieben von: Clouseau am: 03.06.21, 12:32:14
Bei der Waffe handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Kopie des preußischen Infanterie-Säbels m/St.
Die Stempel haben also in mehrfacher Beziehung nichts mit dem 18. Jhd. zu tun, sondern dürften so um 1970 entstanden sein.
Geschrieben von: Pawel am: 04.06.21, 14:52:10
Guten Tag
Dann hast du meinen Blutdruck erhöht; Ich brauche keinen Kaffee mehr.
Ich habe diesen Säbel (wegen des guten Zustands der Scheide) als original Preußische Infanteriesäbel M 1715 gekauft; Produktion nach 1786. Dienst im Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 28 Kompanie 1 Waffe Nr. 225. Das 28. Landwehr-Infanterie-Regiment (2. Rheinisch) wurde 1820 aufgestellt. Ich versuche herauszufinden, in welchem Regiment früher?
Ich habe diese "IX.1.6"-Stempel auch auf anderen Säbeln dieses Typs gesehen. Zum Beispiel im Angebot von Bisgaard & Nielsen. Ich glaube, das sind frühere Siegel der Waffenkammer. Die Ätzung auf der Klinge sieht original aus (?). Wodurch zeichneten sich diese Exemplare aus den 70er Jahren aus?
Pawel
Geschrieben von: Pawel am: 04.06.21, 14:54:13
fotos 2
Geschrieben von: Clouseau am: 04.06.21, 17:23:38
Hallo Pawel,
tatsächlich meiner Meinung nach mit 98-prozentiger Sicherheit eine Neufertigung (Kopie) eines Infanterie-Seitengewehrs m/St (mit Stichblatt) oder auch als M. 1816 bezeichnet. Es gibt hier im Forum diverse Beiträge, die sich mit diesem Säbel beschäftigen. Ich meine auch, dass viele dieser Kopien identische Stempel des 28. I. R. aufweisen, kann aber aktuell keine Vergleichsfotos anbieten. Vielleicht haben andere Forumsteilnehmer davon welche abgespeichert.
Ganz kurz die Unterschiede:
neuwertige Klinge/Klingenätzung, Griffhülse nicht aus zwei Hälften gegossen und in der Mitte zusammengelötet, Griffbügel nicht schwalbenschwanzförmig mit dem Stichblatt zusammengelötet, Scheide aus minderwertigem, viel zu dünnen Leder gefertigt.
Geschrieben von: Pawel am: 04.06.21, 19:32:46
Hallo Clouseau
Bitte schauen Sie sich diese beiden Säbel an. Beide 28 LR. Auch Kopien?
https://de.bisgaardnielsen.dk/shop/30-sabler-dolke-og-andre-blankvaaben/9677-preussen--infanteriesabel-modell-1715/
https://de.bisgaardnielsen.dk/shop/30-sabler-dolke-og-andre-blankvaaben/10497-preussen--infanteriesabel-m1816/
Und mit diesem habe ich die Gravur auf der Klinge verglichen.
https://www.antique-swords.com/ad60-1715-1786m-waterloo-prussian-fusiliers/
Pawel
Geschrieben von: Zietenhusar am: 04.06.21, 23:26:03
Hallo Pawel,
ich habe keinerlei Erfahrung mit diesem Säbelmodell. Aber bei den gezeigten Beispielen ist die Klingenätzung bis in das kleinste Detail und bis an den äußersten Rändern noch deutlich erkennbar und nahezu perfekt erhalten, ohne jegliche Abnutzungsspuren. Mich würde das bei so alten Gebrauchsgegenständen sehr nervös machen. Das muss nichts bedeuten und ich kann mich irren, aber eine preußische Mannschaftswaffe sollte eindeutige Altersspuren zeigen.
Gruß,
Thomas
Geschrieben von: corrado26 am: 05.06.21, 10:46:02
Zum Vergleich habe ich das Monogramm eines 1831 von Baden aus Preußen angekauften Infanteriesäbels m. St. neben das Monogramm des fraglichen Säbels gestellt. Dieser Säbel war laut Stempelung zuerst bei der preußischen Landwehr und danach beim IR 110. Es werden die stilistischen Unterschiede insbesondere an der Ausführung des "R" beim fraglichen Stück deutlich, die ich so an keinem anderen FR-Monogramm belegen kann.
Geschrieben von: Pawel am: 05.06.21, 16:10:38
Hallo Corrado26
Lassen wir meinen Säbel und die beiden vom Bisgaard erst einmal beiseite. Sehen Sie sich bitte die Verdauung dieses Säbels an: https://www.antique-swords.com/ad60-1715-1786m-waterloo-preussian-fusiliers/
Ich denke, das "R" ist dem meines Säbels sehr ähnlich. Eine charakteristische "Schleife" um die vertikale Linie. Alle Verdauung scheint meiner sehr ähnlich zu sein. Der Säbel des Regiments mit antiqe-sword hat verschiedene Markierungen.
Pawel
Geschrieben von: joehau am: 05.06.21, 20:47:23
Meiner Meinung nach ist das Monogramm bei Pawel geätzt. Bei
originalen Säbeln ist das Monogramm aber handgraviert, die
Flächen schraffiert, und jedes Monogram ist ein bißchen anders.
Mindestens einen der beiden Säbel bei Bisgaard halte
ich für eine Kopie gleicher Machart wie die von Pawel.
Die gab es früher bei Frankonia.
Und das Teil bei antique-swords sieht auch nicht besser aus.
Wenn ich schon diese Schrifttypen des Stempels sehe !