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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Sächsischer Versuchs-Degen vom 1891

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22.07.10, 17:24:13

Waldbursche

Hallo Forumsmitglieder,
zeige heute mal meinen sächsichen KD, welchen ich zB. im Hilbert usw. so nicht finden kann. :lesen:

Degenlänge 990 mm, Klingenlänge 820 mm, Klingenbreite (max) 28 mm, Klingenstärke 8,5 mm.Scheide sitzt saugend fest auf der Klinge mit übereinstimmender Länge. Alles weitere ist auf den Bildern ersichtlich, Zustand sieht schlechter aus als er ist, durch Fotos mit Macro sehen die Narben natürlich sehr groß aus.
Alle Teile gleichmäßig gealtert.Ich gehe von einem ungeöffneten Zustand aus. Hat(oder kennt)jemand von Euch ein solches identisches Stück ?
Meinungen dazu sind hilfreich.:idee:

Mit Sammlergruß
Klaus der Waldbursche
22.07.10, 17:25:23

Waldbursche

Bilder Teil II.
22.07.10, 18:31:03

Waldbursche

Sorry,
Degenlänge: 962 mm :confused:
22.07.10, 19:43:06

ulfberth

geändert von: ulfberth - 24.05.11, 23:17:20

Hier einmal Bilder etwas vergrößert. Wie sieht es aus mit Bildern der Quernieten?

Gruß

ulfberth
22.07.10, 20:27:30

Waldbursche

Hallo Ulfberth,

was ist mit Bild 4 ? AR usw.

Gruß
Klaus
22.07.10, 21:34:28

mario

Interessantes Teil, sieht die Schraube nicht besser erhalten aus als die Kappe? Soviel ich weiß, hat es dieses Modell nicht gegeben, wäre eine andere Zahl auf der Klinge würde man vielleicht noch sagen können "im Krieg ist alles möglich"
Mal schaun ob was bei raus kommt.
Gruß Mario
22.07.10, 23:35:49

ulfberth

geändert von: ulfberth - 24.05.11, 23:16:50

Der KD 89 ist auch in Preußen nicht vom Himmel gefallen, sondern war das Ergebnis von Versuchen und Erprobungen. Ähnliches gilt auch für die Länder wie Mecklenburg, Hessen, Bayern etc. Wobei sich hier die Frage zumeist eher um die Form und das Aussehen des Wappens drehte, das Grundmodell aber schon soweit feststand. Ungewöhnlich ist in diesem Zusammenhang eher Mecklenburg mit seinem abweichenden Gefäß in der Anfangszeit.
Der sächsische KD könnte eine ähnliche Entwicklung durchlaufen haben. Die Entscheidung zur Säbelklinge wird sicherlich nicht ohne vorherige Erprobung stattgefunden haben. Gemeint ist hier aber nicht das bei Hilbert abgebildete "Modell" der Firma Kaiser!

Daher wäre ein sächsischer KD mit gerader Klinge nicht ungewöhnlich und erscheint mir durchaus plausibel. Dafür könnte auch die ungekürzte Klinge sprechen. Leider ist mir nicht bekannt, was mit den Stücken aus dem „Feldversuch“ geschehen ist. Hier wäre von Umbau über Veräußerung oder Lagerung im Depot alles denkbar.

Dazu paßt auch der aktuelle Zustand. Die Klinge wurde nicht gekürzt, dafür aber die Scheide brüniert und der untere Ring (mit Band?) entfernt. Normalerweise hätte die Entfernung des unteren Rings zusammen mit der Klingenreduzierung 1898 erfolgten sollen, während die Brünierung für 1905 vorgesehen war. Normalerweise erfolgten solche Änderungen – wenngleich zeitverzögert – auch an den Depotbeständen. Für die Klingenreduzierung bestand keine Notwendigkeit, da der Degen ja nicht angenommen wurde und auch nicht angepaßt werden mußte. Anders hingegen bei den beiden anderen Arbeiten, die für die sächsischen Blankwaffen allgemein verbindlich waren.

Bilder können eine genaue Inaugenscheinnahme nicht ersetzen. Wobei eine Ferndiagnose gerade bei einem solchen Degen eine heikle Angelegenheit ist und bleibt. Zumindest von den Bildern her könnte der Degen durchaus ein Stück aus den "Vormodellversuchen" sein. Glückwunsch!

Gruß

ulfberth
23.07.10, 09:28:36

Waldbursche

Hallo Mario,
die Angelverschraubung habe ich zum Beginn der Reinigung zuerst bearbeitet. Dann ist mir bewußt geworden, den Zustand der Erhaltung nicht weiter zu verbessern sondern weitgehend im Fundzustand zu belassen, was sich nun auch als richtig erwiesen hat. Ich habe lange gezögert diesen Degen überhaupt im Forum zu zeigen. Allein die Erkenntnis das immer einmal wieder bisher noch nicht bekannte Modelle,egal ob Sachsen, Preussen oder Bayern, auftauchen werden, hat mich dazu veranlasst. Meinungen wie," habe ich noch nie gesehen, besitze ich nicht und steht auch nicht in der Fachliteratur also gab es soetwas nicht" sind wohl ziemlich einseitig und unrealistisch. Vor allem dienen diese nicht der Weiterentwicklung eines Blankwaffenforum. Eher führen solche Meinungen dazu das evtl. strittige Blankwaffen von unseren Mitgliedern erst gar nicht gezeigt werden. Ein großes Glück, das dies im Deutschen Blankwaffenforum nicht der Fall war. Genau aus diesem Grund werde ich in diesem Forum weiter Beiträge einbringen in dem ich meine Sachsen schrittweise vorstelle.Danke für das Interesse an diesem Degen.

Mit frdl. Sammlergruß
Klaus der Waldbursche
23.07.10, 11:06:22

Waldbursche

geändert von: Waldbursche - 23.07.10, 11:18:28

Hallo Ulfberth,

hier noch zwei Fotos in Nahaufnahme von der Quervernietung.
Ursprünglich wollte ich den Rost entfernen (siehe Bild 1)heute bin ich froh den Zustand so belassen zu haben. Wieder dazugelernt. Was sagt Ihr, noch nachträglich einölen ?
Gruß
Klaus der Waldbursche
23.07.10, 11:24:48

Dieter

Hallo, es ist schon erstaunlich, was so alles im Lauf der Zeit an das Tageslicht kommt. Das hier vorgestellte Stück habe ich noch nie gesehen. Sieht für mich gefälliger aus, als die anderen beiden Stücke, welche gleichfalls nicht angenommen wurden. Bei gefälliger beziehe ich mich auf das Aussehen der Gefäße. Ist es möglich festzustellen in welchem Regiment dieses Stücke zur Erprobung waren? Solche Sachen erscheinen mir immer sehr interessant. Mit freundlichen Grüßen Dieter
 
 
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