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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Der „vergessene“ Neue Preußische Säbel der preußischen Garde-Husaren

original Thema anzeigen

 
07.05.09, 15:52:58

KiBuch

4. Teil
07.05.09, 22:38:51

mario

Das Teil paßt nicht in die Thesen die ich aufstellen wollte, bitte die Beiträge von KiBuch löschen ;) ,
Sehr schönes Teil,
Gruß Mario
07.05.09, 22:44:05

Zietenhusar

geändert von: Zietenhusar - 07.05.09, 22:44:55

nö nö, dat paßt schon. Vor allem schon deshalb, da sich der Säbel von den bisher vorgestellten in einigen Maßen unterscheidet.

Apropos Maße... :aufgemerkt: ;)
08.05.09, 09:13:57

KiBuch

geändert von: joehau - 05.04.15, 18:17:08

Tja Mario, aus dieser Nummer kommst du wohl so schnell nicht mehr raus. ;)


Ungeklärt, wofür das "KG" oder das "R" steht. Diese Stempel scheinen bei den Waffen
vorzukommen, die nach England exportiert worden sind. Das Exemplar von lützow 59 - nicht
nach England gegangen - weist diese Stempel nicht auf.



Grüße, Michael
12.05.09, 09:06:05

KiBuch

geändert von: KiBuch - 12.05.09, 09:08:27

Auf den "KG"- Stempel zurückkommend und zusammenfassend:


Auf einer mit "lützow`s 59" vergleichbaren Waffe, wieder MIT Truppenstempel, nicht nach England exportiert worden, befinded sich KEIN "KG" auf der betreffenden Stelle.

Bei einem anderen Stück wiederum, ist dieser "KG" -Stempel vorhanden, tja kein Wunder - England !
(FW 50 unter Krone und Abnahmestempel, S&K auf der Fehlschärfe und Schlepper mit Abnahme; L8 unter Krone- engl.Abnahme, engl. Ausmusterungsstempel)

Demnach wird auf (fast) allen nach England veräußerten Waffen dieser Stempel zu finden sein. Die genaue Bedeutung dieser 2 Buchstaben entzieht sich (noch) meiner Kenntniss.

Um alle Klarheiten zu beseitigen: bei meiner Waffe ist dieser Stempel nicht vorhanden, obwohl er ..... England!
Vielmehr erkennt man ein "R", NICHT überkrönt.

Versuch einer ansatzweisen Klärung.
Zitat: Quelle DWJ 5/1989 von C.P.Stefanski

"Ein im Besitz des Verfassers vorhandener Säbel besitzt an dem Ort, auf dem der Truppenstempelstempel eingeschlagen war, eine kleine gekrönte Majuskel, ein untrügliches Zeichen, daß der zuständige Revisionsbeamte gemäß Vorschrift hinterlassen mußte, wenn er eine Reparatur, bzw. Änderung, hier den Ausschliff des Stempels, abnahm".


Sind ähnliche Stücke bei Euch vorhanden? - bitte vorstellen.




Grüße, Michael





05.06.09, 16:51:16

Schwertfeger

Um die Vielfalt in der Ausführung von Truppenstempeln bei dem Modell aufzuzeigen, unten noch ein Foto von mir.

3 E N.140. -> Die Auflösung ist nicht schwer: 3. Eskadron, Waffe Nr. 140.

Gruß

Schwertfeger
05.06.09, 18:17:48

ulfberth

geändert von: ulfberth - 06.06.09, 00:36:18

Hallo Schwertfeger,

danke für die Ergänzung. Ich habe einmal die beiden ähnlichen und doch so unterschiedlichen Stempel zur besseren Gegenüberstellung einmal auf ein Bild gepackt.


Gruß

ulfberth
07.06.09, 15:46:47

mario

geändert von: joehau - 20.12.14, 18:02:26

Liebe Sammlerfreunde,

Vielen ist der untere Säbel als "Garde-Husaren-Säbel" bekannt; erstmals
wurde er als Gendarmeriesäbel bezeichnet, was sich aber als unhaltbar
herausstellte, da die preuß. berittenen Gendarmen den Kav.-Säbel M 1811
ab 1857 das Modell 1852 führten.

Zusammenfassend kann Nachfolgendes über diese Waffe gesagt werden:

Abgesehen von minimalen Fertigungstoleranzen sind gesichtete Stücke mit dem
Hersteller S&K (Schnitzler&Kirschbaum, Solingen) auf der
Fehlschärfe sowie S&K auf dem Schlepper versehen.
Bei einem Stück ist nur der Schlepper mit dieser Marke gestempelt, obwohl der
Säbel und die Scheide dieselben Abnahmemarken aufweisen! Bei einem anderen Stück konnte weder auf der Scheide noch auf der Klinge ein Hersteller festgestellt werden
Auf einer anderen Waffe ist der Herstellername " Gebr.Weihersberg" lesbar.

Militärfiskalische Stempel "FW 49" , "FW50" auf dem Klingenrücken, bzw. 1849
auf der Fehlschärfe besitzen alle, die den Verfassern vorlagen.

Abnahmestempel auf dem Gefäß, auf den Griffkappenlappen, auf dem
Klingenrücken sowie auf dem Schlepper sind nicht mehr auf allen Waffen erkennbar.

Ungeklärt sind die Stempel "K.G"/ "R"(kursiv) , die sich auf der Unterseite der Parierstange befinden.

In der Regimentsgeschichte der königlich preußische Garde-Husaren, Potzdam, 1869,
Seite 75, erscheint folgender Auszug:
"Im Frühjahr 1849 erhielt dasselbe...und eine Anzahl Korbsäbel, mit welchem es
Versuche anzustellen hatte"(siehe Bild unten).
Bekannt ist ein Exemplar mit nicht herausgeschliffenem Truppenstempel: G H 4 158,was für die Garde-Husaren sprechen
könnte (siehe DWJ 1980).
Wie viele Säbel hergestellt wurden, ist nicht bekannt. Da
Stempelungen der 1. und 2. Eskadron mit Waffennummern über der "Hundertmarke" bekannt sind, inclusive des obigen Stempels der 4. Eskadron, lässt sich mutmaßen, dass das gesamte Regiment mit dieser Waffe ausgestattet wurde.
Es müssten Dann ca. 800 Stück vorhanden gewesen sein...
Wie lange dieser Säbel geführt wurde, entzieht sich aller Kenntnis, es wäre nicht ganz abwägig, ihn als "Wegbereiter" des 52. zu betrachten.

Nach Mitteilung des National Army Museum in England wurden während des Krim-Krieges 1855 die "DriversCompany" mit 129 Mann als 23. Company der "Royal Engineers" aufgestellt, die einen leichten preußischen Säbel mit stählernem Halbkorb, lakiertem Holzgriff und eiserner Scheide geführt haben.
Ausgehend davon, dass es sich um dieses Model handelt, deckt sich die Beschreibung von T.J.W.Conolly, 1855 publiziert, zumal englische Abnahmestempel auf gesichteten Stücken sowie die schwarze Lackfarbe in Resten vorhanden sind.
Überkrönte "L/8" -Stempel: britisch, L bedeutet Liège, die 8 darunter ist die Nr.
eines Kontrolloffiziers.
Die britische Verwendung dieses Modells lässt sich zudem an den gegenüber-
liegenden Pfeilen auf der Klinge und auf der Scheide nachweisen. Sie stehen für
Englische Ausmusterungszeichen (veraltet, aber noch brauchbar). Einer im Besitz eines Verfassers befindlicher Säbel ohne Scheide hat auf der Fehlschärfe den Stempel "L8", aber keine Ausmusterungszeichen auf der Klinge.

Den Verfassern wurde ein Säbel vorgestellt, der sich von den anderen bekannten Stücken wesentlich unterscheidet: Die Klinge hat die Spitze in der Rückenlinie und am Griffring befindet sich eine "Fingerschlaufenöse". Ob und wo er so getragen wurde, konnte nicht festgestellt werden (siehe Bilder oben).

Nüchtern betrachtet sollte man von einem Versuchsmodell ausgehen, auch wenn dieser ab Frühjahr 1849 bis 1850 in nicht geringer Stückzahl gefertigt und getragen wurde...

Gruß M.& m.
07.06.09, 16:33:48

fritz1888

geändert von: joehau - 20.12.14, 18:05:01

Mario,
Danke für die Mühe, mehrere Stücke zu vergleichen. Allerdings gegen den Begriff "Versuchsmodell" habe ich etwas.
Doch diese falsche Bezeichnung scheint sich auch nach mehreren Beiträgen (elektronisch & hard copy) an verschiedenen Stellen wohl nicht ausrotten zu lassen.
Trotzdem sollte sich jeder freuen, wenn er diesen seltenen Säbel an der Wand hat.
Viele Grüße,
Peter
08.06.09, 10:31:50

KiBuch

geändert von: KiBuch - 08.06.09, 10:33:42

Hallo Peter,

ob dieser Waffentyp über das Versuchsstadium hinauskam; auf Grund seiner nicht geringen Fertigung in den Jahren 1849 und 1850 den Schluß zuzulassen, das diese Waffe offiziell getragen wurde, ist leider nicht eindeutig zu klären.

In dieser Hinsicht werden natürlich gegensätzliche Meinungen vertreten - Diese Waffe als Versuchssäbel zu beschreiben, würde ich als nicht grundsätzlich falsch bezeichnen.

Über belegbare Fakten, die obige These falsifizieren, würde ich mich sehr freuen.


Grüße nach London, Michael

 
 
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