26.07.13, 23:38:04
ulfberth
Wie sieht es aus mit der Fingerschlaufe, der Abnahme auf der Angelvernietung und mit weiteren Stempeln auf der Klinge?
Gruß
ulfberth
27.07.13, 09:42:38
Preussen
Die Fingerschlaufe mit ihrer Schraube fehlt, die Vernietung zeigt keine Punze. Die Klinge ist von WYERSBERG & STAMM SOLINGEN.
Gruss
Preussen
29.07.13, 23:29:59
ulfberth
Irgendwelche Markierungen auf der Klinge, welche vielleicht auf einen Klingenwechsel hindeuten?
Gruß
ulfberth
30.07.13, 09:42:20
Preussen
Guten Tag Ulfbert,
da deutet m.E. nichts darauf hin, das Stück wirkt ordentlich und passend, die Vernietung scheint alt und in Ordnung.
Gruss
Preussen
30.07.13, 11:39:31
ulfberth
geändert von: ulfberth - 30.07.13, 13:06:33
Hallo Preussen!
Die Vernietung ist sicherlich alt und auch in Ordnung. Dadurch, daß die alte dünne Silberdrahtwicklung nicht mehr vorhanden ist und durch eine spätere dickere Ausführung ersetzt wurde, ist auch das Fehlen der Abnahme auf der Angelvernietung erklärbar.
Die Frage nach dem Klingenwechsel bezog sich darauf, ob die Waffe – und somit auch der Truppenstempel – bereits aus einer Zeit vor 1880 stammen könnte.
Gruß
ulfberth
30.07.13, 13:00:59
Preussen
Hallo Ulfbert,
sie haben wieder mal Recht, da hatte ich nicht darauf geachtet (und wir hatten schon mal darüber geredet), dass die „dicken“ Wicklungen erst 1884 kamen.
Trotzdem, auch nach nochmaligem kritischem Begutachten kann ich (ausser eine 4 am unteren Stichblatt neben dem Endknopf) weiter keine relevanten Erkenntnisse beitragen. Wenn man Ihren Ansatz weiterdenkt ist zu klären ob es üblich war beim Einziehen einer neuen Klinge mit entsprechender Scheide diese mit dem Gefäss durch den alten Truppenstempel zu „verheiraten“.
Gruss
Preussen
31.07.13, 18:02:30
Clouseau
Die "dicke Wicklung" soll 1884 eingeführt worden sein?
Das stimmt so nicht. Es dürfte 10 Jahre später gewesen sein.
Gruß
Clouseau
31.07.13, 22:18:43
Preussen
Das ist richtig, da habe ich mich vertan! Siehe Maier VIII S. 1441.
Gruss
Preussen
15.10.13, 14:05:01
ulfberth
geändert von: ulfberth - 16.02.16, 23:48:00
Ich würde den Stempel ebenfalls als „9.H.1.O.4.“ lesen. Also 2. Rheinisches Husaren-Regiment Nr. 9 und durch die Klingenabnahme von 1880 mit Standort Trier.
Die Frage ist nur, wie man ein „O“ in Verbindung mit der 1. Eskadron lesen kann.
- Ostasien fällt nicht in die engere Wahl. Hier ist ein Bezug nicht herstellbar.
- Oberstab: Ebenfalls problematisch, da hier die Offiziere und im Offiziersrang stehende Beamte gemeint sind, während der Unterstab aus Schreiber, Ordonnanzen und dem Büchsenmacher etc. besteht. Hier paßt weder ein Wachtmeistersäbel noch eine Waffen-Nummer 4 ins Bild.
- Ouvrier = aus dem Französischen für Arbeiter bzw. Handwerker. Eine Bezeichnung für die Handwerkercompagnie. Nur paßt der Stempel nicht mehr in die Zeit um 1880. Zusätzlich stellt sich noch die Frage, in wie weit diese Bezeichnung in der preußischen Armee Verwendung fand.
In die gleiche Richtung würde der Begriff
- Oekonomie-Handwerker gehen. Diese und die Lazarett-Gehülfen aller Waffen hatten (1874) den Infanterie-Säbel. Es war den Cavallerie-Regimentern und Train-Bataillonen aber erlaubt, ihren Oekonomie-Handwerkern im Frieden Cavallerie-Säbel zu geben.
Okkupation scheidet m. e. ebenfalls aus. 1880 standen keine preußischen Truppen mehr in Baden, Dänemark oder Frankreich.
Nur, dies erklärt aber nicht die Waffennummer 4. Diese würde nämlich voraussetzen, daß mindestens 4 dieser K.O.S. sich in der Formation befanden. Aber 4 Portepee-Unteroffiziere bei den Handwerkern?
Gruß
ulfberth
16.10.13, 12:28:56
Preussen
Guten Tag Ulfberth,
vielen Dank für die Überlegungen und das Aufzeigen der Möglichkeiten. Vielleicht bleibt dieser Truppenstempel eine der ungelösten Fragen.
Übrigens, das Regiment hatte seine Garnison ab 1896 in Strassburg. Der französische Händler von dem ich den Säbel gekauft habe sagte mir, er habe das Stück von dort. Aber selbst wenn das zutrifft führt uns das auch nicht weiter!
Schönen Gruss
Preussen