ungekürzter Artillerie-Säbel
16.06.08, 22:54:18
fritz1888
Hallo,
Es hat lange gedauert, aber es hat sich gelohnt: Ein ungekürzter Artillerie-Säbel (natürlich mit Garde Stempel)!!!
Hergestellt wurde der Säbel von Hermes in Solingen und 1881 mit Überkröntem W abgenommen. Die Scheide trägt den gültigen Stempel des 2. Garde Artillerie Regiment, 5. Batterie, Waffe 28; dazu kommen noch weitere gelöschte Stempel von Garde-Einheiten.
Ich habe leider nur Gerd Maiers Blankwaffenwerk zur Hand und dort wird eine AKO vom 7. Mai 1896 zitiert, nach der vermutlich der lange Säbel gekürzt wurde. Ich habe leider noch nicht genug Zeit gehabt, den Säbel richtig zu fotografieren, aber hier erst einmal die ersten Eindrücke und ein Vergleich zur gekürzten Variante.
Viele Grüße aus London!
16.06.08, 23:30:12
mario
wau, ich bin gespannt.
Gruß Mario
17.06.08, 00:12:30
ulfberth
Preußen: Artillerist 1864
17.06.08, 10:22:33
KiBuch
geändert von: KiBuch - 17.06.08, 10:24:06
Gratulation, tolles Stück.
Bin auch auf weitere Bilder gespannt.
Hersteller: ROBERT Hermes?
Bis bald, Grüße, Michael
17.06.08, 10:30:46
fritz1888
Danke,
Ich muss ganz ehrlich sein: Vor September wird das wohl mit den Bildern nichts. Leider ist das eben bei mir der Fall, dass der Grossteil meiner Sammlung (inklusive des neuen Säbels) in Deutschland hängt, während ich auf der Insel sitze. Nur zum „Fronturlaub“ kann ich mich der Sammlung widmen. Zum Glück stehen da aber Veränderungen zum Ende des Jahres an.
Viele Grüsse aus London!
17.06.08, 19:50:38
limone
"Rückkehr von der Parade"
Die preußische Garde-Feld-Artillerie um 1900 in Farbe
(Knötel). Rechts stehend: Feld-Artillerie (Reitende Abteilung) und Fuß-Artillerie der Line.
Grüße
Carsten
19.06.08, 00:15:32
fritz1888
Habe leider niemanden mit dem langen Säbel von der Garde-Artillerie, aber zumindest Garde-Train.
19.06.08, 12:16:24
Schwertfeger
Ich habe leider nur Gerd Maiers Blankwaffenwerk zur Hand und dort wird eine AKO vom 7. Mai 1896 zitiert, nach der vermutlich der lange Säbel gekürzt wurde.
Zunächst meine Gratulation zu dem Stück! Die "Langen" sind doch recht selten geworden.
Nicht nur vermutlich. Die von Dir angeführte AKO beinhaltet tatsächlich die Einführung eines "umgeänderten Artilleriesäbel" nach der dem Kaiser vorgelegten Probe. In der Folge wurden die ab dann produzierten Artilleriesäbel in der kürzeren Ausführung produziert.
Länge der Waffe von der Angelniet bis zur Klingenspitze: alt 1010 mm, neu 885 mm. So die Vorschrift.
Gruß
Schwertfeger
20.06.08, 01:27:52
thüringer
Hallo allerseits,
ich lese hier schon ein bisschen mit und komme jetzt mit meinen Fragen:
Mir fällt beim ungekürzten Säbel auf, daß die Grifflappen mehr beim Griffring sitzen als beim gekürztem Säbel. Ist das so normal? Ich kannte bisher nur das rechte Modell.
Meine zweite Frage: in Sachsen wurde der Ari M74 auch gekürzt (1897/98) , wurden jedesmal die alten Klingen durch neue und kürzere Klingen ausgetauscht? Da ich bisher nichts in den Sachsenbüchern fand, nehme ich Preussen als Vorbild und frage das hier :D
Freue mich schon auf Eure Meinungen.
Tschüß
Roland
23.06.08, 20:31:14
Schwertfeger
Freue mich schon auf Eure Meinungen.
Hier im DBF gibt nicht irgendwelche Meinungen sondern Fakten, Fakten, Fakten. :D
Mir fällt beim ungekürzten Säbel auf, daß die Grifflappen mehr beim Griffring sitzen als beim gekürztem Säbel. Ist das so normal?
Bevor der "lange Artilleriesäbel" Artilleriesäbel wurde, ist er schon probeweise bei einigen Kavallerie-Truppenteilen seit Anfang der 1840er Jahre geführt worden. In der langen Zeit bis um die Jahrhundertewnde 19./20. sind natürlich kleine und größere Veränderungen an dem Modell vorgenommen worden. Insoweit ist die Frage nach der "Normalität" mit ja zu beantworten.
... wurden jedesmal die alten Klingen durch neue und kürzere Klingen ausgetauscht?
... nehme ich Preussen als Vorbild und frage das hier
In Preußen: nein.
Deswegen gibt es beim Artilleriesäbel n/M (das ist der kurze) solche mit einer auffällig langen Hohlbahn und mit einem belederten Griff. Dabei handelt es sich um aptierte ehemals "lange Artilleriesäbel". Hilfreich bei der Zuordnung ist natürlich auch das Jahr der Übernahme in den Militäretat (vor 1896) im Klingenrücken.
Gruß
Schwertfeger